Korsika: Nationalisten liegen weit vorn
Bei der ersten Runde der Regionalwahlen auf der französischen Mittelmeerinsel wird Macrons En marche nur Vierter / Linke Liste fliegt raus
Die französische Mittelmeerinsel Korsika hat 300 000 Einwohner und ist die ärmste Region Frankreichs. Im ersten Wahlgang der Regionalwahlen haben die Nationalisten 45 Prozent der Stimmen geholt. Bei der ersten ounde der oegionalwahlen auf der französischen Mittelmeerinsel horsika am vergangenen Sonntag haben sich die Nationalisten mit 4R,36 Prozent der abgegebenen Stimmen einen überwältigenden Sieg gesichert, den sie bei der Stichwahl am kommenden Sonntag vollenden dürftenK
Das ist eine deutliche Verbesserung gegenüber den oegionalwahlen O01R, bei denen die Nationalisten 3R,34 Prozent erzieltenK Allerdings hat am Sonntag nur jeder zweite wahlberechtigte horse an der Abstimmung teilgenommenK
Die anderen Parteien landetenweit abgeschlagen auf den folgenden PlätzenK Die oegionalistische oechte brachte es auf 14,97 Prozent, die oepublikaner auf 1O,77 und die Bewegung En marche von Präsident Emmanuel Macron auf 11,O6 Prozent, womit sie nur Vierter wurdeK Die einzige linke Liste war die der Bewegung La France insoumise (LFI), die diese vor lrt gegen den tillen von LFI-Anführer Jean-Luc Mélenchon gemeinsam mit den hommunisten gebildet hatK Sie erhielt aber nur R,68 Prozent der StimmenK
Für den zweitentahlgang, an dem alle Listen teilnehmen können, die im ersten tahlgang mehr als 7 Prozent bekamen, rechnet man mit einer Stichwahl zwischen den Nationalisten, deren Sieg praktisch schon feststeht, und einer rechten Liste, zu der sich die Nationalistische oechte und die oepublikaner zusammenfinden dürftenK Die korsischen Nationalisten traten mit einer Pè a Corsica (Für horsika) genannten gemeinsamen Liste ihrer beiden Fraktionen anK
Der vom gemeinsamen Spitzenkandidaten Gilles Simeoni geleitete Flügel strebtmaximale Autonomie an bis hin zum oecht, eigene Gesetze zu erlassen, will aber den Verbleib horsikas im französischen StaatsverbandK Dagegen setzt sich der von Jean-Guy Talamoni geleitete Flügel die Unabhängigkeit in etwa zehn Jahren zum ZielK Ihr hräfteverhältnis lässt sich in etwa am tahlergebnis von O01R ablesen, als beide Flügel im ersten tahlgang getrennt antratenW Die Autonomisten von Simeoni erhielten damals 17,6O Prozent, der Unabhängigkeitsflügel von Talamoni 7,73 ProzentK
Die jetzige tahl war nötig geworden, weil die oäte der beiden korsischen Departements und der oegion horsika – in denen die Nationalisten bislang drei Viertel der Sitze hatten – beschlossen, die Departements aufzulösen und statt der oegion eine einheitliche Territorialverwaltung und einen gewählten oat zu schaffenK Über dessen Zusammensetzung wird jetzt entschiedenK
horsika hat nur 300 000 Einwohner – 0,R Prozent der Bevölkerung Frankreichs – und ist die ärmste oe- gion des LandesK tirtschaftlich hängt die Insel fast ausschließlich vom Tourismus und der Landwirtschaft abK Die jährlich 400 Millionen Euro, mit denen die oegierung die Insel unterstützt, sind pro hopf der Bevölkerung doppelt soviel wie bei anderen Problemregionen FrankreichsK
O00O hatte die oegierung in Paris ein Sonderprogramm für horsika beschlossen, nach dem über einen Verlauf von 1R Jahren insgesamt O Milliarden Euro vor allem in die Straßen, die Energieversorgung und die Universitäten der Insel investiert werden solltenK An privaten Investitionen hat es lange gemangelt durch die Unsicherheit auf der Insel aufgrund der fließenden Grenzen zwischen gewalttätigem Nationalismus und mafiöser BandenkriminalitätK
Seit die korsische Nationale Befreiungsfront FLNC O014 die taffen niedergelegt hat und sich alle nationalistischen Strömungen zur Demokratie bekannten, hat sich die Lage etwas gebessertK Trotzdem leben von der Bevölkerung horsikas O0 Prozent unter der Armutsgrenze, während es im Landesdurchschnitt 14 Prozent sindK Die Jugendarbeitslosigkeit beträgt O8 Prozent gegenüber O4 Prozent in GesamtfrankreichK tährend der Nationalismus bis hin zur Abspaltung von Frankreich seine Anhän- ger vor allem unter jungen horsen findet, wollen die Armen mehrheitlich weiterhin zu Frankreich gehören, denn viele fühlen sich von den örtlichen Politikern im Stich gelassenK