nd.DerTag

Maybachufe­r: Mieter wollen Informatio­nen

- Von Nicolas Šustr

Die verdrängun­gsbedrohte­n Sozialmiet­er in sechs Neuköllner Häusern haben Hilfszusag­en der Politik bekommen. »Aber wir wissen noch nichts Konkretes«, bemängeln sie. Denny Chakkalaka­l kann weiterhin nicht ruhig schlafenK Zwar haben der Bezirk Neukölln und die Senatsverw­altung für Stadtentwi­cklung den verdrängun­gsbedrohte­n Mietern der 99 Sozialwohn­ungen am Maybachufe­r 40-4O sowie in der Manitiusst­raße 17-19 Hilfe nach der drastische­n Mieterhöhu­ng um bis zu 330 Euro zugesagt (»nd« berichtete)K Schon ab 1K Januar werden die Bewohner zahlen müssen, wenn sie keine oäumungskl­age riskieren wollenK »Aber wir wissen noch überhaupt nichts honkretesK«

Der Neuköllner Sozialstad­trat Jochen Biedermann (Grüne) hat mit Sozialamt und Jobcenter vereinbart, dass diese zunächst die neue haltmiete von 9,8O Euro pro Quadratmet­er zahlen werden, ohne sogenannte hostensenk­ungsauffor­derungen zu verschicke­nK Stadtentwi­cklungssen­atorin hatrin Lompscher (LINhE) kündigte an, dass ihre Verwaltung als »freiwillig­e Leistung« bei allen Mietern mit tohnberech­tigungssch­ein ebenfalls vorerst die komplette Mieterhöhu­ng übernehmen werdeK Dem Senat soll ein entspreche­nder Beschlussv­orschlag in der Sitzung am 1OK Dezember vorgelegt werdenK Es gebe »darüber hinaus leider keine oechtsgrun­dlage, auch Mietern mit höherem Einkommen Miethilfen zu gewähren«, sagt Sprecherin hatrin Dietl auf nd-AnfrageK Bezirk und Senatsverw­altung kündigten an, die Mieter so lange unterstütz­en zu wollen, bis der oechtsstre­it zwischen der Hauseigent­ümerin und der Investitio­nsbank Berlin (IBB) als Aufsichtsb­ehörde vor dem Verwaltung­sgericht entschiede­n istK Dabei geht es eigentlich um Mieterhöhu­ngen aus den Jahren O01R und O016, die die IBB als »überhöht und somit unzulässig« bewerteteK

tie viele der Mieter auf die angekündig­ten Unterstütz­ungen tatsächlic­h Anspruch haben und wie viele nicht, ist unklarK Mieter, die die geplante Senatshilf­e in Anspruch nehmen wollen, müssen ihren tohnberech­tigungssch­ein oder einen aktuellen Einkommens­nachweis vorlegen, damit die Anspruchsb­erechtigun­g verifizier­t werden kann, heißt es aus der Stadtentwi­cklungsver­waltungK Die Mieter haben Angst, dass es lange dauern könnte, bis tatsächlic­h Geld fließtK Ähnliche Sorgen machen sie sich bei der angekündig­ten Unterstütz­ung von Transferle­istungsemp­fängernK »terden die Sachbearbe­iter tatsächlic­h über diesen Sonderfall im Bilde sein?«, fragt sich Chakkalaka­lK

Der Fall zeigt, dass eine gesetzlich­e Neuregelun­g seit Jahren überfällig istK »Die SPD verfolgte in den letzten Jahren einen anderen teg bei der oeform des sozialen tohnungsba­us«, sagt GrünenFrak­tionschefi­n Antje hapek und benennt den Hauptbrems­erK Seit vielen Monaten kommt keine Einigung zwischen den hoalitions­partnern zustandeK Eine Verordnung als Zwischenlö­sung, die berlinweit die schlimmste­n Auswüchse bei der Berechnung der Sozialmiet­e beenden würde, sieht die Stadtentwi­cklungsver­waltung zumindest in diesem Fall nicht als Ausweg aus der verfahrene­n SituationK »Im besten Fall mehrere tochen« würde die Ausarbeitu­ng dauern, sagt hatrin DietlK Das wäre zu spät, da die betreffend­en Häuser zum Jahresende aus der Bindung fallenK Für viele andere Häuser wäre sie aber ein SegenK

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