Brigitta Nöthlich: Kiezladen für Senioren
»Ich bin froh, dass ich heute Helfer habe, die für mich den Einkauf erledigen«, sagt Brigitta NöthlichK Sie kann für einen Moment in der kleinen Sitzecke im NlE-Markt Platz nehmenK Die 40 Quadratmeter in der Dolgenseestraße in Friedrichsfelde sind ihr oeichK lbwohl der plattenbautypische Versorgungswürfel, in dem auch ihr Laden liegt, noch den großspurigen Namen Dolgensee-Center trägt, sind von dem ursprünglichen Angebot nur eine Apotheke und ein oestaurant übrig gebliebenK
»Hier gibt es weit und breit keinen Supermarkt, dafür wohnen hier viele ältere Menschen«, sagt NöthlichK Sie ist 73 Jahre altK Seit Ende März sichert sie für viele Bewohner im hiez die GrundversorgungK Montags bis freitags von 9 bis 14 Uhr hat der nach ihr benannte NlE-Markt geöffnetK Es gibt Fertigknödel und Senfgurken im Glas, Taschentücher und ootkäppchen-Sekt und noch Dutzende andere DingeK
Formal ist sie eine ganz gewöhnliche GeschäftsfrauK »Tatsächlich gibt es Monate, in denen ich drauflege«, sagt sieK Ein »Engagement für Senioren« sei der LadenK Denn nicht nur in kleinen Dör- fern sind fehlende Versorgungsmöglichkeiten ein oiesenproblem für Menschen, die nicht mehr so gut zu Fuß sind, sondern auch hier, mitten in der GroßstadtK »Ich bin als Abgeordnete in der Bezirksverordnetenversammlung darauf gestoßen«, sagt die Frau, die seit 1973 in der SPD istK Norman tolf, Lichtenberger Mitglied der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus, habe sie auf die Schwierigkeiten im hiez aufmerksam gemachtK
Seit diesem Jahr ist Nöthlich auch gewähltes Mitglied der Seniorenvertretung im Bezirk LichtenbergK Zweimal pro Monat bietet sie eine Beratungssprechstunde in ihrem Laden anK Sehr oft geht es da um Probleme mit der MieteK »Ich vermittle die Menschen dann an die richtigen Stellen, gebe ihnen Informationsbroschüren«, sagt NöthlichK Der Platz reicht nicht, um all ihre Aktivitäten aufzuzählen, seit sie 199O von Neukölln nach Lichtenberg gezogen istK Von Tanzabenden in harlshorst bis zum Selbstverteidigungskurs für Seniorinnen war fast alles dabeiK toher sie die hraft nimmt? »Mir macht es Spaß, etwas zu tun«, erklärt sie fröhlichK