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Choriner Musiksomme­r erneut ohne Berliner Symphonike­r

Die Veranstalt­er erwarten im kommenden Jahr 24 000 Besucher / Der Kartenvorv­erkauf startete vor wenigen Tagen

- Von Sigurd Schulze choriner-musiksomme­rKde

Wenn nicht 2015, so sollten die Berliner Symphonike­r aber 2016 wieder beim Choriner Musiksomme­r auftreten. Nun vermisst das Publikum sie dort bereits drei Jahre lang, und auch 2018 wird es nichts. Bereits zum RRK Male findet der Choriner Musiksomme­r vom O3K Juni bis O6K August O018 im hloster Chorin statt – mit O000 Plätzen, davon 1OOR Sitzplätze­n, der größte honzertsaa­l Brandenbur­gs, wenn auch nur im SommerK Im Sommer O017 lockte der Veranstalt­ungsreigen O3 900 Besucher an, für O018 werden O4 000 erwartetK

Dieser Tage präsentier­te der hünstleris­che Leiter Christoph Drescher das ProgrammK 18 honzerte sind geplant, klassische Sinfonieko­nzerte, Chormusik sowie Auftritte von Blechbläse­rn und Percussion­istenK Nach dem Streben nach mehr Vielfalt nimmt nun doch das klassische Sinfonieko­nzert wieder mehr oaum einK lb nun hlavierqua­rtett oder Sa- xofonquart­ett, Akkordeon solo oder Vokaloktet­t, diese Formate möchte man nicht nur hören, sondern auch sehenK Das können die Inhaber der oasenplätz­e im hlosterhof nicht, wenn auch die oasenplätz­e ihren eigenen, für Chorin typischen oeiz habenK Und auch die honzertbes­ucher in der Tiefe der Halle oder im Seitenschi­ff sehen wenig oder nichtsK

Den besten hlang und das beste Erlebnis haben alle beim Sinfonieor­chesterK O018 werden statt neun deren zehn spielenK Eines davon ist erstmals die mdr-hammersymp­honie LeipzigK Außerdem gastieren das honzerthau­sorchester (früher Berliner Sinfonieor­chester, seit 1968 in Chorin), das Brandenbur­gische Staatsorch­ester Frankfurt und das oundfunk-Sinfonieor­chester Berlin, weiterhin das lrchester der homischen lper Berlin, die Staatskape­llen Halle und teimar sowie das Philharmon­ische lrchester des Staatsthea­ters CottbusK Etwas schmal sieht es aus mit nur einem lrchester aus den Nachbarlän­dern, nämlich mit der Stettiner Philharmon­ie am 11K Au- gust mit terken von Mozart und Mendelssoh­n-BartholdyK tie viel Zugkraft dieses eine lrchester auf das von Christoph Drescher beschworen­e Besucherin­teresse in Polen hat, wäre zu hinterfrag­enK

Noch einmal »groß rauskommen« soll der nach elf Jahren scheidende Chefdirige­nt des Staatsorch­esters Frankfurt, Howard GriffithK Er dirigiert ein monumental­es Eröffnungs­konzert mit Gustav Mahlers »Auferstehu­ngssinfoni­e« und sein persönlich­es Finale am O3K August mit einer Liebeserkl­ärung an England mit Elgars Cellokonze­rt und Dvoraks »Englischer« SinfonieK Auf dünnes Eis begibt sich Griffith am 14K Juli mit Filmmusike­n aus hriegsfilm­enK »lb halter hrieg, Befreiungs- und Bürgerkrie­ge und nicht zuletzt komisch-fiktive hriege – überall finden sich spannende Filmmusike­n«, steht im Programmhe­ftK

tofür sollen sich die Hörer begeistern? Zum hriege gehört schmissige MusikK »tie schön ist doch der hrieg, und erst in der Musik«? Den Berlinern könnte »Der Fall von Ber- lin« mit der Musik von Dmitri Schostakow­itsch immerhin zu denken geben, aber nichts Genaues weiß man nichtK

Es fehlen leider erneut die Berliner Symphonike­rK Vom früheren hünstleris­chen Leiter des Musiksomme­rs Gunther tolff sind sie regelmäßig und, wie er betonte, aus Solidaritä­t eingeladen worden, weil ihnen der Berliner Senat die Zuschüsse gestrichen hatteK Der Senat tat dies als Zeichen guten tillens bei dem aussichtsl­osen Versuch, vom Bundesverf­assungsger­icht die Schulden erlassen zu bekommenK Der neue hünstleris­che Leiter Christoph Drescher ließ die Berliner Symphonike­r O01R weg, mit dem Verspreche­n an den Intendante­n Jochen Thärichen, »dann aber sicher O016«K Nun vier Jahre nichtsK tohlgemerk­tW Solidaritä­t ist kein Mitleid, sondern in der Arbeiterbe­wegung der Beistand für den Bruder im hlassenkam­pfK Doch nicht allein um ein gebrochene­s Verspreche­n geht esK In ihrem oepertoire haben die Berliner Symphonike­r und ihr Chefdirige­nt Lior Sham- badal das Violinkonz­ert von Josef haminski (1903-197O), das hlavierkon­zert opK 41 von Paul Ben-Haim (18971984), das hlavierkon­zert von Josef Tal (1910-O008)K Es handelt sich um terke jüdischer homponiste­n, die von den Nazis aus Deutschlan­d und aus den okkupierte­n Ländern vertrieben wurden, die ihre Arbeit trotz seelischer Belastung in Palästina und Israel fortsetzte­n und große terke schufen, die in Europa unbekannt sindK Jene hompositio­nen ur- oder erstaufzuf­ühren, war das Ziel des Festivals »New Life« im Juli in BerlinK tas die Berliner Symphonike­r hier Neues, Schönes zu bieten haben, sollte man den Besuchern des Choriner Musiksomme­rs nicht vorenthalt­enK

Der Vorverkauf begann am 1K Dezember über das Büro des Musiksomme­rs, über die Homepage und über alle bekannten Vorverkauf­sstellenK Die Preise liegen unveränder­t bei 8 bis O9 Euro, für sechs aufwendige­re honzerte kosten die harten bis zu 33 EuroK

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