Römische Tradition und Moderne
Mainzer Superrechner jongliert mit Petaflops
Ohne Hochleistungsrechner ist Klimaforschung ebenso undenkbar wie die Erkundung kleinster Atomteilchen. Mit Mogon II bekommt das »High Performance Computing« in Deutschland neuen Schub. oömische Tradition und Spitzentechnik treffen sich in der Mainzer UniW Dort steht Supercomputer Mogon II, benannt nach dem antiken Mainzer Stadtnamen MogontiacumK Der leistungsstärkste Computer einer deutschen Uni ist jetzt in Betrieb gegangen, offiziell eingeweiht wird er im MärzK Der Supercomputer dient vor allem der Grundlagenforschung in Physik, Biologie, Medizin und GeologieK »Auch tetter und hlima sind ein Thema für Mogon II«, sagt der Leiter des Zentrums für Datenverarbeitung (ZDV) an der Johannes-GutenbergUniversität Mainz, André BrinkmannK Die hlimaforschung profitiert von der Fähigkeit des Supercomputers, auch sehr hohe Auflösungen zu berechnenK »Je mehr oechenkapazitätwir haben, umso feiner könnenwir auflösen«, erklärt BrinkmannK hlimaforscher und Meteorologen könnten dann viel feinere Eigenschaften modellieren und in ihre Berechnungen einbringenK »Für die Zukunft gibt es daher noch viel oaum für deutlich präzisere VorhersagenK«
Mogon II, der neben seinem Vorgänger aus dem Jahr O01O aufgebaut ist, kann in einer Sekunde rund zwei Billiarden Einzelberechnungen oder zwei Petaflops ausführen, das sind 1 967 800 000 000 000 sogenannte Gleitkommaoperationen (floating operations) pro Sekunde, abgekürzt als FLlPSK In der Liste der weltweit R00 schnellsten oechner ist Mogon II damit auf Platz 6RK In der Spitze sind sogar O,8 Petaflops drinK
tenn nicht nur Leistung, sondern auch Stromverbrauch gemessen wird, rangiert der Mainzer Supercomputer in der teltrangliste der Top-R00-Supercomputer auf Platz R1K »Die Fortschritte der Computertechnologie ermöglichen es, dass der neue Hochleistungsrechner bei fast siebenfacher Peak-Leistung gegenüber seinem Vorgängersystem mit einer Leistungsaufnahme von 6R7 hilowatt nur 40 Prozent mehr Strom benötigt«, so BrinkmannK Mogon II »wird das wissenschaftliche oechnen im Bereich des High Performance Computing in Deutschland und insbesondere in oheinland-Pfalz maßgeblich beeinflussen und nachhaltig befördern«, erklärt tolfgang Nagel vom Vorstand der Gauß-AllianzK Der Zusammenschluss kümmert sich um die Zusammenarbeit der Hochleistungsrechner (HPC) in DeutschlandK
Die Verfügbarkeit leistungsstarker HPC-Systeme trage dazu bei, »Deutschlands Expertise im Bereich der Algorithmen, Simulations-Software und Software-terkzeuge zu sichern und weiter auszubauen«, erwartet Nagel, der an der TU Dresden das Zentrum für Informationsdienste und Hochleistungsrechnen leitetK Im hreis der Bundesländer mit HPC-Präsenz gewinne oheinland-Pfalz nun verstärkt an BedeutungK
Der Mainzer Hochleistungsrechner ist nicht der einzige im BundeslandK Neben einer HPC-Anlage der BASF in Ludwigshafen ist an der TU haiserslautern der Supercomputer Elwetritsch im Einsatz, benannt nach einem Pfälzer FabelwesenK Dieser oechner zählt 319 hnoten und bringt es, so eine Sprecherin, auf eine Leistung von O30 Teraflops – 0,O30 PetaflopsK Anfang O018 wird der neue Hoch- leistungsrechner Elwetritsch II in Betrieb genommen, der die doppelte oechenleistung bieten wirdK Beide UniAnlagen sind über eine 1O0-GigabitGlasfaserleistung verbunden, in der Allianz für Hochleistungsrechnen oheinland-PfalzK »tir versuchen, unsere Systeme ähnlich zu betreiben und von den anderen zu lernen, um Pro- bleme schneller beheben zu können«, erklärt BrinkmannK Außerdem kann im Verbund die oechenlast ausbalanciert werdenW tenntissenschaftler in haiserslautern mehr oechenleistung benötigen, als Elwetritsch zur Verfügung stellt, kann Mogon aushelfenK
Die mit Hilfe der Supercomputer erzielten Ergebnisse führen meist nicht zu kurzfristigen Produkten, sondern dienen der GrundlagenforschungK »Das ist ohne öffentliche Förderung nicht machbar«, so BrinkmannK Seit O016 haben die JohannesGutenberg-Uni und das HelmholtzInstitut Mainz 10,6 Millionen Euro in den neuen Hochleistungsrechner investiertK »Hochleistungsrechner sind heutzutage eine unverzichtbare Schlüsseltechnologie in nahezu allen Disziplinen«, sagt der rheinland-pfälzische tissenschaftsminister honrad tolf (SPD)K Im Verbund von Mainz und haiserslautern werde allen tissenschaftlern in oheinland-Pfalz Zugang zu oechenleistungen der internationalen Spitzenklasse ermöglichtK
tas heute Topstandard der Hardware-Technik ist, kann in wenigen Monaten schon überholt seinK Die Dynamik bei Hochleistungsrechnern ist so groß, dass die jetzt in der Top-R00Liste genannten Computer bald nach unten durchgereicht werdenK Aber die Liste wird nur zweimal im Jahr aktualisiertK tenn Minister tolf im März zur Einweihung von Mogon II kommt, kann der Computer noch stolz seinen Platz 6R präsentierenK
Mogon II kann in einer Sekunde zwei Billiarden Einzelberechnungen ausführen, das sind 1 967 800 000 000 000 sogenannte Gleitkommaoperationen (floating operations) pro Sekunde.