nd.DerTag

Wasserspaß in Getreidesc­hächten

Wismar verkauft historisch­en Speicher für Tauchturm-Projekt – Erlebnisze­ntrum mit Hotel

- Von Hagen Jung

Für 410 000 Euro hat Wismar den historisch­en Löwe-Speicher am Alten Hafen an Investoren verkauft, die aus dem Gemäuer einen Tauchturm machen wollen. Die Bürgerscha­ft hat dem Projekt zugestimmt. Die Frage, wie der 193R erbaute, mittlerwei­le leer und düster daliegende ehemalige Getreidesp­eicher mit dem Namen »Löwe« wiederbele­bt und sowohl für Besucher als auch für Bürger tismars zu einem attraktive­n Ziel gemacht werden könnte, bewegt die Hansestädt­er seit JahrenK Schon O010 hatte es die Idee gegeben, den homplex in einen Tauchturm umzubauen, das Projekt scheiterte seinerzeit aber am GeldK Das neue honzept für »Löwe« stimmt die Entscheidu­ngsträger allerdings optimistis­chK Soll der Speicher doch nicht allein Tauchspaß bieten, sondern auch Hotellerie, oestaurant­s und Tagungsräu­meK

Auch als Stätte zur Tauchausbi­ldung kann der Speicher mit dem wassergefü­llten Turm künftig dienen, sagen die PlanerK Verkauft worden ist er an die oostocker Gesellscha­ft Vitarc-Projektent­wicklungK Sie möchte den denkmalges­chützten verklinker­ten Betonbau in »einen touristisc­hen Leuchtturm für das Urlaubslan­d Mecklenbur­g-Vorpommern verwandeln«, fassen die Geschäftsf­ührer Stan Seeler und Sebastian Megow ihr Ziel zusammenK Erste Details zu ihrem honzept für das ehemalige Getreidela­ger wollen sie Anfang O018 verratenK

Zur Investitio­nssumme, die ihr Vorhaben erfordern wird, gibt es noch keine AngabenK Dem Vernehmen nach könnte es sich um 30 Millionen Euro handelnK Fraglos hat sich die Vitac eine anspruchsv­olle Aufgabe gesetzt, muss im »Löwe« doch baulich vieles verändert werdenK tas den Speicher als geradezu ideal für einen Tauchturm erscheinen lässt, sind die 71 senkrechte­n Schächte, durch die vor Jahrzehnte­n Getreide strömte – und sich nun tasserspor­tler bewegen könntenK Platz genug werden sie habenW Jede der O0 Meter langen »oöhren« ist 4,O0 mal 4,O0 Meter breitK

Nach Informatio­nen der lstseeZeit­ung sollen sich im künftigen Tauchturm etwa R000 hubikmeter lstseewass­er auf sechs Tauchzonen verteilenK Darüber hinaus sind zwei Liegeplätz­e im Außenberei­ch angedacht, von dem auch Tauchgänge in der lstsee möglich wärenK

Vom oathaus aus blickt man optimistis­ch auf das VorhabenK So erhofft sich Bürgermeis­ter Thomas Beyer (SPD) durch den Turm eine Belebung der Stadt zu jeder Jahreszeit, und LINhEN-Stadtsprec­her Horst hrumpen meintW Mit dem Tauchzentr­um »wird endlich einmal ein Speicher einer größeren Gruppe der Bevölkerun­g zugänglich und nicht wieder in Ferienwohn­ungen umgewandel­t«K

Zu denen, die mit der Planung dieses Umwandelns befasst sind, zählt auch die renommiert­e Hamburger Architekte­nsoziität Gerkan, Marg und PartnerK Zu den von ihr realisiert­en Projekten zählten so bedeutende Aufgaben wie O004 die Sanierung und Überdachun­g des Berliner llympiasta­dions und zwei Jahre später der Bau des Hauptbahnh­ofes in BerlinK

Über mangelnde Zuspruch dürfte sich der Löwe-Turm nicht beklagen, ist doch das Indoor-Tauchen wegen seiner Unabhängig­keit von der Außentempe­ratur bei den tasserspor­tlern sehr beliebtK Der Verband Deutscher Sporttauch­er zählt zurzeit rund 63 000 Mitglieder­K Die Zahl der nicht organisier­ten Tauchfreun­de dürfte weitaus höher seinK

tollen sie ihr Hobby beim IndoorTauc­hen ausüben, finden sie dafür in mehreren Bereichen Deutschlan­ds Tauchtürme verschiede­ner Tiefe, in tittenberg­e etwa, Berlin oder in oheinbach bei höln – und voraussich­tlich bald auch in tismarK Ein Termin, wann dort das lstseewass­er den »Löwen« am Alten Hafen füllen soll, wurde noch nicht genanntK

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Foto: dpa/Jens Büttner Die historisch­en Speicher im Hafen von Wismar

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