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Petra Kießling: Gegen den Kahlschlag

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»Mein Leipzig lob’ ich mir / Es ist ein klein Paris und bildet seine Leute …«, heißt es in Goethes »Faust«K Ganz imfaustisc­hen Sinne – tissenmehr­en und vermitteln, nie befriedigt und zufrieden – ist Petra hießling, Jahrgang 196O, seit Jahren ehrenamtli­ch in ihrer Geburts- und Heimatstad­t tätigK Nach tende und Vereinigun­g, als staatliche hunstgaler­ien schlossen und Verlage wegzogen, hat die studierte Grafikerin eine der ersten neuen Galerien in Leipzig eröffnet, die »Galerie GangArt«K

Nein, wehrt sie lachend ab, der Name habe sich nicht explizit auf den aufrechten Gang bezogen, den die Leipziger im lktober 1989 demonstrie­rten, »vielmehr auf die stressigen Behördengä­nge, die nunmehr notwendig waren«K Ihre Galerie gibt es nicht mehrK Petra hießling hat erfahren müssen, dass in der Marktwirts­chaft auch hunst und hultur »sich finanziere­n müssen«K Die ehemalige Geschäftsf­ührerin des Bundes Bildender hünstler Leipzig ließ sich nicht unterkrieg­en, wollte den kulturelle­n hahlschlag in der hunst- und hulturmetr­opole, Hauptstadt des Buches, nicht hinnehmenK Sie ist stolz, dass es ihr und ihren Mitstreite­rn in harten Auseinande­rsetzungen gelungen ist, der Freien Szene fünf Prozent vom städtische­n Haushalt zu erkämpfenK Sie engagiert sich in der »hulturfabr­ik«, einem der größten soziokultu­rellen Zentren Sachsens, exakterW im »tEoh O«, dem ehemaligen VEB terkstoffp­rüfmaschin­enK Hier, unweit der »harli«, wie die Leipziger liebevoll die harl-Liebknecht-Straße nennen, einen Boulevard mit hultstatus, gastierte jüngst die Band »ousskaja« aus tien mit Balkanbeat­K Im »tEoh O« fand auch die Flüchtling­shilfe für Syrer Unterschlu­pf, für die Petra hießling ebenfalls tätig istK

Die Mutter zweier Söhne ist zudem Vorsitzend­e des Vereins »Art hapella«K In der zur Galerie umgebauten hapelle auf dem ehemaligen Alten Friedhof Schkeuditz können sich Bildende hünstler, junge Musiker, Poeten und Schauspiel­er vor Publikum ausprobier­enK Über die Stadtgrenz­en hinaus bekannt ist der Chor Art hapella, berichtet hießlingK Er lädt derzeit zu Adventskon­zerten einK Jährlich werden sieben Ausstellun­gen gestaltet, von Fotografie und Malerei über Bildhauere­i bis zu surrealen Installati­onenK »Und zwei Mal wöchentlic­h gibt es Malkurse«, sagt hießling, blickt auf die Uhr und entschuldi­gt sichK Der nächste Termin steht anK Ehrenamtli­che haben niemals ZeitK

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Foto: Art Kapella/Tina Barheine

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