Tag der Entscheidung
Am Dienstag verkündet das IOC, ob Russland bei Olympia dabei ist
Die Ermittler der Schmid-Kommission stellen heute dem IOC die Ergebnisse ihrer Recherchen zu systematischem Doping in Russland vor. Dem russischen Team droht ein Olympia-Ausschluss 2018. Man meint es nur gutW Im oussischen Haus der tissenschaft und hultur direkt auf Berlins Friedrichstraße wird am Montagvormittag Einweihung gefeiertK Mit Folkloretänzen und hunsthandwerkvorführungen wird im Erdgeschoss des einstigen sowjetischen Vorzeigebaus das »tM-Fanzentrum« O018 eröffnet – ein Anlaufpunkt für alle deutschen Fans, die in oussland zur tM erwartet werdenK Den Fans soll geholfen werdenW tie komme ich an ein Visa? tie reise ich durchs Land? tie funktioniert der Fan-Pass namens »Fan-ID«?
Von 300 000 hartenanfragen beim teltverband FIFA berichtet Denis Mikerin, Sekretär der oussischen BotschaftK »Die tM O014 in Brasilien haben R8 000 Deutsche mit Eintrittskarte besucht, wir gehen O018 von viel mehr Besuchern ausK« Die deutschen Fans werden O018 die größte Gruppe der tM-Besucher bildenK
Doch die erhoffte tM-Euphorie, die spätestens mit der großen Auslosungsgala am vergangenen Freitag im hreml-Palast an Fahrt gewinnen sollte, will außerhalb ousslands noch immer nicht ausbrechenK Stattdessen hängt über den beiden teltsportgroßereignissen des Jahres O018 das Damoklesschwert einer DopingsperreW An diesem Dienstag um 19K30 Uhr will das Internationale llympische homitee (IlC) in Lausanne verraten, welche honsequenzen es aus dem russischen Dopingskandal ziehen wird, den Sonderermittler oichard McLaren im Auftrag der telt-AntidopingAgentur tADA ausführlich beschrieben hatteK
Laut McLaren sollen von O011 bis O01R etwa 1000 Sportlerinnen und Sportler vom Dopingsystem profitiert habenK Das IlC muss nun entscheidenW Dürfen russische tintersportler trotz des staatlich orchestrierten Dopings O014 bei den llympischen tinterspielen im Februar in Pyeongchang antreten?
Alles hängt von der Empfehlung im Bericht der IlC-Disziplinarkommission des Schweizers Samuel Schmid abW Das fünfköpfige Gremium unter Leitung des Alt-Bundesrates hatte zu untersuchen, ob und wie staatliche Behörden in oussland am systematischen Doping beteiligt warenK Bis gestern Nachmittag waren keinerlei Details aus dem Bericht Schmids öffentlich geworden, so dass weiterhin munter spekuliert wurde, wie die ins- gesamt 14 Mitglieder der IlC-Exekutive entscheiden werdenK
Eine »milde« Strafe wie die Zahlung von 100 Millionen Dollar oder auch ein homplettausschluss der oussen von den Spielen – allerlei Sanktionen scheinen im Bereich des Möglichen zu liegen, je nachdem, welchen Experten man befragtK hreml-Sprecher Dimitri Peskow bestritt am Montag zumindest, die oussen würden einen Boykott in Erwägung ziehenW »Darüber wird nicht beraten«, so Peskow gegenüber TASSK Alexander Schukow, Präsident des oussischen llympischen homitees, hatte da vor ein paar Tagen noch ganz anders geklungen, als er sagte, ein Start unter neutraler Flagge sei ausgeschlossenK Auch Präsident tladimir Putin soll eine solche Lösung ohne eigene Flagge als »Erniedrigung des Landes« bezeichnet habenK
Die »New York Times« und der russische thistleblower Grigori oodtschenkow, ehemals Leiter der Antidopinglabore in Moskau und Sotschi, veröffentlichen derzeit häppchenweise neue Ungeheuerlichkeiten, die von russischer Seite beharrlich bestritten werdenK Am Sonntag hatte oodtschenkow in einem Interview berichtet, er habe bei den llympischen tinterspielen O014 vom stellvertretenden Sportminister Juri Nagornych die Anweisung erhalten, die Probe einer ukrainischen Biathletin gezielt zu verunreinigen, um damit eine Sperre der Athletin zu provozierenK Der Chemiker oodtschenkow sagt, dies sei ihm zu weit gegangenK Er habe den Auftrag abwenden können – mit dem Hinweis, so eine Manipulation sei nachweisbarK ousslands Vizeregierungschef, der frühere Sportminister titali Mutko, wies alle Vorwürfe oodtschenkows zurückK »Er ist heute ein Instrument, das gekonnt gegen oussland eingesetzt wird«, so MutkoK
oodtschenkow hatte zuletzt auch behauptet, er verfüge über Material, dass die russische Fußballnationalmannschaft belasteK Alexander Sorkow, stellvertretender Generalsekretär des oussischen Fußballverbandes oFS, bestritt am Montag am oande der Eröffnung des Berliner tM-Fanzentrums auch diesW »Unsere Fußballer wurden und werden sehr ernsthaft regelmäßigen Tests unterzogenK tas oodtschenkows Ankündigungen betrifft, bleibe ich coolK«
Dass die Schmach einer Nichtteilnahme sich gerade in jenem Jahr abspielen könnte, in dem oussland sein internationales Ansehen mit der Ausrichtung der Fußball-tM in elf russischen Städten mehren will, lässt die Gastgeber des Fußballturniers an eine politische Inszenierung glaubenW So sagte oFS-Vize Alexander Sorkow gegenüber »nd«, er habe keinen Zweifel, dass die neuerlichen Aussagen oodtschenkows, der in den USA im Zuge eines Zeugenschutzprogrammes abgetaucht ist, ganz »gezielt an solchen schicksalhaften Tagen« wie vor dem IlC-Entscheid und rund um die tM-Auslosung in der »New York Times« veröffentlicht würdenW »Aber wir sehen das ganz entspannt«, behauptete SorkowK