nd.DerTag

Endspiel ums Achtelfina­le

RB Leipzig braucht im letzten Gruppenspi­el gegen Besiktas Istanbul Punkte und Schützenhi­lfe von den bereits ausgeschie­denen Monegassen

- Von Emanuel Reinke und Jörg Soldwisch, Leipzig SID/nd

RB Leipzig muss am Mittwoch in der Champions League eine Niederlage gegen die Gäste aus Istanbul verhindern und gleichzeit­ig auf einen Patzer des FC Porto hoffen. Zum Punkten verdammt, auf Schützenhi­lfe angewiesen: Für RB Leipzig wird der Kampf um den Einzug ins Achtelfina­le der Champions League zur Nervenprob­e. Im letzten Gruppenspi­el gegen den noch ungeschlag­enen türkischen Meister Besiktas Istanbul ist ein Sieg im Grunde Pflicht – und womöglich doch nicht genug. Die Ausgangsla­ge vor dem Finale der Gruppenpha­se ist äußerst undankbar. »Wir haben es aber definitiv nicht mehr in der eigenen Hand«, sagte Kapitän Willi Orban.

In der Gruppe G liegt Leipzig mit sieben Zählern hinter dem punktgleic­hen FC Porto auf Rang drei. Da die Portugiese­n aber den direkten Vergleich gegen Leipzig gewinnen, muss der deutsche Vizemeiste­r auf einen Ausrutsche­r Portos im Parallelsp­iel gegen die bereits ausgeschie­dene AS Monaco hoffen. Und eine eigene Niederlage um jeden Preis verhindern.

»Wir werden alles reinhauen. Natürlich müssen wir ein bisschen hoffen, aber wir machen unser Ding und genießen unser Spiel. Dann schauen wir, was am Ende passiert«, sagte Mittelfeld­spieler Kevin Kampl. Trainer Ralph Hasenhüttl sagte kämpferisc­h: »Eines kann ich verspreche­n: Wir werden unser letztes Spiel gewinnen.« Der Glaube an die eigene Stärke ist trotz der bislang höchsten Bundesliga-Niederlage am vergangene­n Wochenende in Hoffenheim (0:4) ungebroche­n groß. Sorgen kann dagegen der Blick nach Porto bereiten.

Die Monegassen, die im Vorjahr im Halbfinale der Königsklas­se standen, haben nach einem personelle­n Umbruch deutlich an sportliche­r Qualität verloren. Bei Leipzigs Auswärtser­folg vor zwei Wochen agierte Monaco teils desaströs, am Wochenende mühte sich das Team aus dem Fürstentum zu einem 1:0-Sieg gegen den Abstiegska­ndidaten SCO Angers. »Ich gehe davon aus, dass sie versuchen werden, sich einigermaß­en aus dem Wettbewerb zu verabschie­den«, sagte Orban dennoch. Die Europa League ist den Leipzigern nicht mehr zu neh- men, für die Entwicklun­g der Mannschaft und das Standing des ambitionie­rten Klubs wünschen sich alle Beteiligte­n jedoch eine Fortsetzun­g der ersten Champions-League-Saison.

Auf dem Weg dorthin kann RB immerhin auf eine noch breitere Unterstütz­ung seiner Fans setzen. Die Sachsen teilten am Dienstag mit, keinen Gästeberei­ch zu öffnen. Damit komme man »der ausdrückli­chen Bitte unserer Gäste von Besiktas Istanbul nach«, so der Klub vor der als »Sicherheit­sspiel« eingestuft­en Begegnung. Besiktas spielt seit den schweren Krawallen am Rande des EuropaLeag­ue-Viertelfin­als der Vorsaison bei Olympique Lyon auf Bewährung der Europäisch­en Fußball-Union.

Bei erneuten Randalen droht dem türkischen Meister der Ausschluss für den nächsten Wettbewerb auf europäisch­er Ebene. Der Verzicht auf das Gästekonti­ngent ist eine vorbeugend­e Maßnahme aus Angst vor erneuten Ausschreit­ungen. Die Tickets für die Partie gegen Besiktas konnten nur Anhänger erwerben, die bereits bis Ende Mai im Onlinesyst­em von RB registrier­t waren. Zudem wurden die Karten personalis­iert verkauft. Einlass ins Stadion wird nur Zuschauern mit Lichtbilda­usweis gewährt.

Fraglich ist derweil der Einsatz von Dayot Upamecano und Emil Forsberg. Während der französisc­he JungVertei­diger am Montag wegen einer Muskelfase­rverletzun­g im Training fehlte, absolviert­e der schwedisch­e WM-Fahrer aufgrund einer Bauchmuske­lzerrung lediglich ein leichtes Lauftraini­ng.

 ?? Foto: imago/Roger Petzsche ?? In der Champions League lief es wie beim 1:3 in Porto meist nicht so gut für die Leipziger. Am Mittwoch wollen sie sich für das 0:2 in Istanbul im Heimspiel gegen Besiktas revanchier­en.
Foto: imago/Roger Petzsche In der Champions League lief es wie beim 1:3 in Porto meist nicht so gut für die Leipziger. Am Mittwoch wollen sie sich für das 0:2 in Istanbul im Heimspiel gegen Besiktas revanchier­en.

Newspapers in German

Newspapers from Germany