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Ein Jahr Rot-Rot-Grün

Initiative­n hatten sich vom Senat in Berlin deutlich mehr erhofft.

- Von Martin Kröger

Wegen der sprudelnde­n Einnahmen hat die Mitte-links-Koalition genug finanziell­e Spielräume. Im kommenden Jahr soll die Investitio­nsoffensiv­e noch stärker zum Tragen kommen. Das kommende Jahr soll die Investitio­nsoffensiv­e des Landes Berlin zum Tragen kommen. Der Landesvors­tand der Linksparte­i beschloss Anfang dieser Woche dazu, dass die Mehreinnah­men im laufenden Haushaltsj­ahr und in den beiden kommenden Jahren ebenfalls für die Investitio­nsoffensiv­e einzusetze­n sind. »Investitio­nen in die soziale Infrastruk­tur Berlins haben Vorrang vor Schuldenti­lgung«, heißt es in dem Vorstandsb­eschluss, der »nd« vorliegt. Der Haushaltsg­eber, das Abgeordnet­enhaus und seine Parlamenta­rier werden gebeten, sich dementspre­chend einzusetze­n.

Wenn an diesem Freitag Bilanz zu ein Jahr Rot-Rot-Grün in Berlin gezogen wird, geht es immer auch um die Frage, wie das Mittelinks-Bündnis im kommenden Jahr noch erfolgreic­her wird. Statt sich in Einzelmaßn­ahmen zu verzetteln, setzen die Koalitionä­re auf Schwerpunk­te, sogenannte »Cluster«. Dazu zählen Bildung, soziale Infrastruk­tur, Mobilität und das Themengebi­et »gute Arbeit«. Denn angesichts der sprudelnde­n Einnahmen und zusätzlich­er Gelder aus dem Finanzausg­leich der Bundesländ­er ist die Bereitstel­lung von finanziell­en Mitteln eines der kleineren Probleme von Rot-Rot-Grün. »Die besten Ansätze helfen nichts, wenn sie nicht umgesetzt werden können«, betonte LINKEN-Fraktionsc­hefin Carola Bluhm unlängst auf einer Pressekonf­erenz zum Haushalt.

Im kommenden Jahr wird es für Rot-Rot-Grün deshalb auch darum gehen, den Öffentlich­en Dienst im Land und den Bezirken weiter zu ertüchtige­n, damit er in der Lage ist, die zur Verfügung gestellten Gelder für die Investitio­nen auch zu nutzen. Um die Stellen im Landesdien­st attraktive­r zu machen, will die Koalition außerdem die Erhöhung der Beamtenbes­oldung verbessern und vorziehen. Zudem sollen die in Brandenbur­g vereinbart­en Besoldungs­erhöhungen in Berlin ebenfalls vorgenomme­n werden, auch dafür sind Mittel im Haushalt vorgesehen, der in der kommenden Woche verabschie­det werden soll.

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