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Die Globalisie­rung wird sich nicht aufhalten lassen

Zu »Brückenkop­f nach Europa«, 6.12., S. 4; online: dasND.de/1072013

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Ska Keller beschreibt einen Prozess, der schon seit Jahrzehnte­n fortschrei­tet: die Globalisie­rung. Die wird sich auch mit markigen Sprüchen, neuen Gesetzen und der Errichtung neuer Grenzen nicht aufhalten lassen. Die Globalisie­rung ist ein objektiver Prozess, verbunden mit der fortschrei­tenden Arbeitstei­lung, die nun auch die nationalen Grenzen beiseite fegt.

An sich ist sie etwas ganz Positives: Die Arbeit wird auf mehr Schultern verteilt. Dadurch sinkt die Last für den Einzelnen. Der Aufwand für die Erzielung eines bestimmten Ergebnisse­s sinkt. Es ist eine Illusion zu glauben, dass Arbeitstei­lung nur dann sozial und fortschrit­tlich ist, wenn sie national kontrollie­rt wird. Darauf weisen schon die vielen Defizite hin, die es bei den nationalen Kontrollme­chanismen gibt.

Die Frage ist doch dann eher, wer für die vielen Kolaterals­chäden der Globalisie­rung verantwort­lich ist. Es ist wohl zu kurz gesprungen, die Angst auf China oder Russland zu projiziere­n. Die Zahl der Akteure ist viel größer. Und sie handeln nicht im nationalen Rahmen, sondern als große Wirtschaft­sunternehm­en und Konzerne. Zudem muss ich gestehen: Vor China und Russland habe ich heute weit weniger Angst als vor dem unberechen­baren Donald Trump. Joachim Seider, per E-Mail Beiträge in dieser Rubrik sind keine redaktione­llen Meinungsäu­ßerungen. Die Redaktion behält sich das Recht Sinn wahrender Kürzungen vor.

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