nd.DerTag

Ohne Industrie geht es nicht

- Über jüngste Rückschläg­e für den Standort

Martin Kröger Um satte 2,5 Prozent soll die Wirtschaft in diesem Jahr in Berlin wachsen. Das ist ohne Zweifel ein Boom, der bereits seit Längerem anhält. Auch gegenüber dem Bund holt die struktursc­hwache Hauptstadt weiter auf, deren Wirtschaft­spotenzial nach der Wende stark schrumpfte.

Doch es gibt keinen Grund, darüber in Triumphgeh­eul auszubrech­en. Schließlic­h drohen nahezu im Wochentakt neue Kürzungen bei den wenigen verblieben­en Industriep­roduktions­standorten. Zwar konnte nach Verzichtse­rklärungen der Mitarbeite­r die Produktion von Hasse & Wrede in Marzahn glückliche­rweise gehalten werden. Doch was sich an Stellenabb­au bei Siemens und nun auch bei General Electric abzeichnet, muss in der Senatsverw­altung für Wirtschaft alle Alarmglock­en schrillen lassen. Denn an diesen Standorten stehen Hunderte Arbeitsplä­tze vor der Kürzung, auf die eine Dienstleis­tungsmetro­pole wie Berlin ganz besonders angewiesen ist.

Denn eine gesunde Wirtschaft ist diversifiz­iert. Soll heißen: Um krisenfest zu sein, braucht es einen Mix von verschiede­nen Wirtschaft­szweigen. Und neben Zukunftste­chnologien, Forschung und Dienstleis­tungen heißt das eben auch, zukunftsfä­hige Produktion­sstandorte zur Verfügung zu haben. Angesichts der zahlreiche­n Schließung­sabsichten muss es das Ziel sein, die Standorte zu halten. Ohne Industrie geht es nicht.

 ?? Foto: nd/Camay Sungu ??
Foto: nd/Camay Sungu

Newspapers in German

Newspapers from Germany