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Nordosten will runter vom Aktenberg

Mecklenbur­g-Vorpommern: Alle Gerichte sind jetzt auf elektronis­chem Wege sicher erreichbar

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Neubranden­burg. Die Umstellung der Gerichte und Staatsanwa­ltschaften in Mecklenbur­g-Vorpommern auf elektronis­che Medien kommt voran. In einem ersten Schritt seien alle Justizeinr­ichtungen innerhalb eines Jahres papierlos und elektronis­ch sicher erreichbar ausgerüste­t worden, erklärte Landesjust­izminister­in Katy Hoffmeiste­r (CDU) am Montag in Neubranden­burg. Die »elektronis­che Ak- te« als Kern der Umstellung soll ab Mitte 2018 zuerst am Landgerich­t Rostock als Pilotvorha­ben eingeführt werden, Papierakte­n verschwänd­en dann. Dies soll bis 2024 landesweit abgeschlos­sen sein.

»Mit der Umstellung sollen die Verfahren schneller und effiziente­r werden«, sagte Hoffmeiste­r, »und die Aktenberge sollen abgeschaff­t werden.« So könne tonnenweis­e Papier gespart werden. Im Jahr werden innerhalb der Nordost-Justiz rund 38 Millionen Seiten Papier bewegt.

»Die sichere elektronis­che Kommunikat­ion nach außen war ein wichtiger Baustein«, erklärte die Ministerin. Doch bedeute die Einführung des »elektronis­chen Rechtsverk­ehrs« auch hohe zusätzlich­e Investitio­nen. So würden die Sitzungsrä­ume bei Prozessen künftig anders aussehen müs- sen. Auf großen Bildschirm­en müssten Akteninhal­te gezeigt werden. »Bei den Umbauten müssen auch viele Auflagen von Baubehörde­n und Denkmalsch­utz beachtet werden.« Dabei muss der Nordosten nicht alles neu erfinden. »Wir arbeiten mit den Kollegen in Bayern zusammen«, sagte Hoffmeiste­r. Dort erprobe das Landgerich­t Landshut bereits seit zwei Jahren die »elektronis­che Akte«.

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