In einer israelischen Studie setzten Ärzte rund die Hälfte der verordneten Pillen ab, ohne dass es bei den Patienten zu gesundheitlichen Beschwerden kam.
ten des Verbundprojekts frei im Netz verfügbar sind (www.priscus.net), können sich auch Patienten jederzeit über mögliche Risiken einer Behandlung informieren und bei Bedarf ein klärendes Gespräch mit ihrem Arzt führen. Von sich aus, warnen Experten, sollte allerdings kein Patient ein verschriebenes Mittel absetzen, nur weil es auf der Priscus-Liste steht.
Auch die Barmer Ersatzkasse will multimorbiden Patienten künftig mehr therapeutische Sicherheit bieten. Gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) sowie mehreren medizinischen Forschungseinrichtungen hat sie das Projekt AdAM entwickelt: »Anwendung für ein digital unterstütztes Arzneimitteltherapie-Management«. Hierbei ist der Hausarzt befugt, bei der Barmer GEK alle medizinisch relevanten Informationen über einen Patienten anzufordern, sofern dieser vorher zugestimmt hat. Ein solcher Überblick über die Gesamtmedikation ermöglicht es dem Arzt, eventuelle Behandlungsrisiken rechtzeitig zu erkennen. »Er kann die Arzneitherapie koordinieren und optimieren. So werden Doppelverordnungen, Wechselwirkungen oder Dosierungsfehler sichtbar«, sagt KVWLGeschäftsführer Thomas Müller und fügt hinzu, dass die Teilnahme am AdAM-Projekt für Ärzte auch wirtschaftlich attraktiv sei. Denn von dem Geld, das die Barmer GEK bei Arzneimitteln einspare, könne den beteiligten Ärzten ein angemessenes Honorar für ihren therapeutischen Mehraufwand gezahlt werden.