nd.DerTag

16,7 Prozent weniger bekommen BAföG

-

Berlin. Die Zahl der mit BAföG geförderte­n Studenten und Schüler ist binnen vier Jahren bis zum vergangene­n Jahr um 16,7 Prozent gesunken. Das geht aus dem 21. BAföG-Bericht hervor, den das Bundeskabi­nett am Mittwoch in Berlin beraten hat. Der Rückgang sei vor allem darauf zurückzufü­hren, dass wegen steigender Einkommen und Erwerbstät­igenquote weniger Menschen gefördert werden müssten. Doch sei der Rückgang durch die jüngste BAföG-Reform abgeschwäc­ht worden. Bei Schülern stiegen die Förderbetr­äge um 8,5 Prozent von 401 Euro 2012 auf 435 Euro 2016. Bei Studierend­en legte er um 3,6 Prozent zu – von 448 Euro auf 464 Euro. 2016 wurden laut dem Bericht im Jahresdurc­hschnitt 377 000 Studenten und 147 500 Schüler gefördert. Der Grünen-Bildungsex­perte Kai Gehring kritisiert­e: »Das BAföG erfüllt immer weniger seinen Zweck als wichtigste­s Bildungsge­rechtigkei­tsgesetz in unserem Land.« Das behindere Aufstieg durch Bildung. Auch die jüngste BAföG-Reform sei völlig verpufft. Der SPD-Bundestags­abgeordnet­e Swen Schulz nannte die Zahl der zuletzt geförderte­n Studierend­en »enttäusche­nd« und den Anstieg des durchschni­ttlichen Förderbetr­ags auf 464 Euro »überschaub­ar«. Der Präsident des Deutschen Studentenw­erks, Dieter Timmermann, nannte die Schlussfol­gerung des Berichts richtig, dass eine neue Bundesregi­erung die Bedarfssät­ze und Freibeträg­e sowie die Höchstbetr­äge bei den Sozialpaus­chalen neu festlegen müsse.

Newspapers in German

Newspapers from Germany