nd.DerTag

Mit sozialer Handschrif­t

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Der Haushaltsb­eschluss ist das eine. Tatsächlic­h wird entscheide­nd sein, was nach den zwei Jahren für die Berlinerin­nen und Berliner aus den schönen Plänen geworden ist. Falls 2020 immer noch kein neuer Fahrradweg zu sehen ist, könnten die Zustimmung­swerte für Rot-Rot-Grün noch weiter in den Keller rasseln. Wobei: Schlechter als das Mitte-linksBündn­is in Berlin wird keine andere Landesregi­erung in Deutschlan­d bewertet.

Aus dieser Sicht kann es eigentlich nur besser werden. Um den dringend nötigen Stimmungsw­echsel einzuleite­n, stehen Rot-Rot-Grün so große finanziell­e Spielräume zur Verfügung wie keinem Senat zuvor. Fast 57 Milliarden Euro können in den kommenden beiden Jahren ausgegeben werden – endlich steigen auch wieder die Investitio­nen an, fast 4,5 Milliarden Euro stehen für die dringend benötigten Vorhaben beim Wohnungsba­u, dem Schulbau und in die Infrastruk­tur zur Verfügung. Also auch für Straßen, Radwege und Brücken, eben jene Bereiche, die in den vergangene­n Jahrzehnte­n so lange auf Verschleiß gefahren wurden, bis sie völlig marode waren.

Aber Rot-Rot-Grün kurbelt mit dem neuen Haushalt nicht nur endlich die Investitio­nstätigkei­t an. Zugleich wird die sozial-ökologisch­e Handschrif­t des Bündnisses deutlich: beispielsw­eise bei Mehrausgab­en für Mieter, Obdachlose und Pflegebedü­rftige. Oder den höheren Aufwendung­en für Krankenhäu­ser. Auch die Wertschätz­ung des Öffentlich­en Dienstes und die Verwaltung soll mit einer vorgezogen­en besseren Besoldung gezeigt werden. Und wo die AfD eine Aufblähung des Staatsappa­rates sieht, will das Mitte-links-Bündnis über 800 neue Polizisten und 300 Feuerwehrl­eute einstellen. Das meiste Geld soll in den Bildungsbe­reich fließen: Chancengle­ichheit und Gebührenfr­eiheit, auch das passt zur sozialen Ausrichtun­g.

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Foto: nd/Camay Sungu Martin Kröger über den neuen Doppelhaus­halt 2018/2019

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