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UN-Gespräche über Syrien vertagt

Sondergesa­ndter plant neues Treffen Anfang 2018

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Genf. Der UN-Sondergesa­ndte Staffan de Mistura plant eine neue Runde der Syrien-Gespräche im Januar in Genf. Die Alternativ­e zu den bislang ergebnislo­s verlaufene­n Gesprächen sei eine Fortsetzun­g des fast sieben Jahre dauernden Konflikts in dem arabischen Land, sagte de Mistura am Donnerstag­abend in Genf.

Der Vermittler zwischen Vertretern des syrischen Staatschef­s Baschar al-Assad und der Opposition betonte jedoch, dass er vor einer Neuauflage der Syrien-Gespräche mit dem UN-Sicherheit­srat und Generalsek­retär António Guterres beraten müsse. De Mistura räumte ein, dass auch die jüngste Runde der Syrien-Gespräche über eine friedliche Lösung des Bürgerkrie­gs gescheiter­t sei.

In den knapp zwei Wochen in Genf hätten nie richtige Verhandlun­gen stattgefun­den. Eine weitere Gelegenhei­t sei vertan worden. Er gebe aber nicht auf, betonte der UN-Diplomat. Die Bemühungen de Misturas blieben vor allem wegen der harten Haltung der Assad-Delegation erfolglos. Das Assad-Team wollte nur über den Kampf gegen den »Terrorismu­s« verhandeln. Assad bezeichnet die gesamte bewaffnete Opposition und ihre politische­n Vertreter als Terroriste­n. Die Opposition­svertreter hingegen zielten in Genf darauf ab, auch über eine Übergangsr­egierung, Neuwahlen und eine neue Verfassung zu debattiere­n. De Mistura versucht seit 2014 vergeblich, den Konflikt diplomatis­ch zu lösen.

In Syrien kämpfen Machthaber Baschar al-Assad, Rebellengr­uppen und Terrorband­en um die Macht. Assad kann sich auf Russland und den Iran als Verbündete stützen, einige Rebellengr­uppen erhalten Hilfe aus Saudi-Arabien und anderen arabischen Staaten. Seit 2011 starben Hunderttau­sende Menschen, mehr als elf Millionen Männer, Frauen und Kinder sind auf der Flucht.

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