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KLASSENTRE­FFEN

Elf Meistertit­el, ein Europapoka­lsieg – mehr als ein Vierteljah­rhundert nach dem Ende der DDR begegnen sich sieben ehemalige Oberligist­en in der 3. Liga

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FCM mit links zum Herbstmeis­ter Der 1. FC Magdeburg überwinter­t nach dem 3:0 gegen Großaspach als Tabellenfü­hrer der 3. Fußball-Liga. Michel Niemeyer, Christian Beck und Julius Düker schossen innerhalb von 22 Minuten in der ersten Halbzeit - alle drei mit dem linken Fuß - den Sieg heraus. »Wir sind sehr zufrieden mit unserer Bilanz und wissen, dass wir ab jetzt die Gejagten sind«, sagte Trainer Jens Härtel. Sein Team hat dank der Niederlage­n der Verfolger aus Wehen und Rostock schon zehn Punkte Vorsprung auf Relegation­splatz drei und zwölf auf den vierten Rang. »Wir haben eine wahnsinnig überragend­e Hinrunde abgeliefer­t und heute nachgelegt«, sagte Niemeyer. Sein Trainer relativier­t: »Spitzenrei­ter, das ist nur ein positiver Nebeneffek­t.«

Thieles Viererpack mit rechts

Jenas Trainer Mark Zimmermann war trotz des 4:3-Sieges gegen Wehen Wiesbaden richtig sauer. »Die Art und Weise, wie wir in der ersten Halbzeit aufgetrete­n sind, war schon fast überheblic­h«, sagte der 43-Jährige. In der Kabine wurde er laut, seine Ansprache zeigte Wirkung. »Das es dann im zweiten Abschnitt komplett in die andere Richtung ging, kann man einfach nicht erklären. Wir haben das erste Rückrunden­spiel gegen einen Topgegner gewonnen, mit Tugenden, die wir in Jena sehen wollen«, sagte Zimmermann. Wehen hatte das Spiel in Durchgang eins im Griff, gab es dann aber komplett aus der Hand. Spieler des Tages war Jenas Stürmer Timmy Thiele (43. /51./55./65.). Mit vier Toren machte er den sechsten Saisonerfo­lg des Aufsteiger­s perfekt. »Ich bin überglückl­ich. Ich kann mich nur bei meinem Team für die tollen Zuspiele bedanken«, sagte Thiele, dessen Team nach Gelb-Rot gegen Dennis Slamar eine Halbzeit in Unterzahl agierte.

Halles Mauer hält

Der Hallesche FC feierte mit dem torlosen Remis beim Tabellenzw­eiten aus Paderborn zum Rückrunden­start einen wichtigen Punktgewin­n. Kurios: Im vierten Spiel gegeneinan­der gab es das vierte Unentshcie­den. In der Hinrunde trennte man sich 4:4 mit dem Last-Minute-Ausgleich des HFC, der als Tabellen-13. überwinter­t. Paderborn war über weite Strecken klar überlegen. Aber der starke HFC-Torwart Tom Müller vereitelte selbst beste Chancen. Auch das Aluminium verhindert­e mehrfach einen Treffer des SC Paderborn. Halle fand offensiv quasi nicht statt und erspielte sich keine einzige Großchance. »Durch die personelle­n Probleme war es keine einfach Woche. Die Mannschaft hat aber alles gegeben und sich das Unentschie­den durch die kämpferisc­he Leistung letztlich auch ver- dient«, sagte HFC-Coach Rico Schmitt, der nur mit 16 Spielern nach Ostwestfal­en gereist war.

Heimpleite für Rostock

Das Gefühl einer Niederlage hatten die Kicker des FC Hansa Rostock fast schon vergessen: Sieben Siege in den vergangene­n acht Pflichtspi­elen, vier davon in Serie. Doch ausgerechn­et gegen die abstiegsge­fährdeten Sportfreun­de aus Lotte gab es nichts zu holen. Mit der 0:3-Heimpleite verpasste Hansa den Sprung auf Relegation­srang drei, bleibt Vierter. Knackpunkt war wohl das fälschlich nicht gegebene Tor für Hansa, dass Lottes frühes 1:0 ausgeglich­en hätte. Die Gastgeber liefen sich immer wieder fest. Lotte stand sicher und nutzte einen Konter zum vorentsche­idenden zweiten Treffer. »Nach dem Standard-Gegentor hat sich das Spiel schlecht für uns entwickelt. Dann stand Lotte hinten drin und hat uns neutralisi­ert«, sagte Coach Pavel Dotchev.

Zwickau dreht Spiel gegen den CFC Zwickaus Coach Torsten Ziegner hatte bei der Vereinswei­hnachtsfei­er gute Laune, sein Chemnitzer Kollege Horst Steffen eher nicht. Denn der CFC steht nach der sechsten Niederlage in Serie als Vorletzter so schlecht da wie noch nie. Und Steffen immer mehr in der Kritik. Der Chemnitzer FC will sich mit der Trainerthe­matik in der Winterpaus­e befassen. »Ich arbeite gerne hier«, sagte Steffen, der ob des Spielverla­ufs fassungslo­s war: »Wie man das aus der Hand geben kann, ist nicht zu erklären«, sagte er nach dm 2:3. Dabei hatten Myroslav Slavov und Maurice Trapp den CFC in Führung geschossen, Daniel Frahn vergab sogar noch Manier einen Elfmeter. Und so drehten Fabian Eisele mit einem Doppelschl­ag und Bentley Baxter Bahn innerhalb von 15 Minuten das Spiel für die Gastgeber. »Wir waren eigentlich tot. Es spricht für mein Team, dass wir, nachdem wir kurz vor dem Abgrund standen, zurückgeko­mmen sind«, sagte der frühere Profi Ziegner: »Mit diesem positiven Ergebnis geht es in die Winterpaus­e. Trotzdem haben wir sehr viel Arbeit vor uns.«

Saisonabsc­hluss in Erfurt vertagt Glück oder Pech für den FC Rot-Weiß Erfurt, dass die Partie in Münster wegen widriger Platzverhä­ltnisse abgesagt werden musste? Auf der einen Seite leuchtet die Rote Laterne des Tabellensc­hlusslicht­s über den Jahreswech­sel in Thüringen, anderersei­ts hat man bei den Verantwort­lichen eine Woche mehr Zeit, die Hinrunde aufzuarbei­ten und die notwendige­n Schlüsse zu ziehen. Noch ist nicht alles verloren, doch in Erfurt braucht man einen Plan, vor allem aber Lösungen.

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