nd.DerTag

Zu Lasten der Benachteil­igten

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Zu »CDU fordert mehr Geld für Ehrenamtss­tiftung«, 27.12., S. 12; online: dasND.de/1074415 Die Forderung der CDU nach mehr Geld für die Ehrenamtss­tiftung passt sehr gut zur Sparpoliti­k der Neoliberal­en zu Lasten der Benachteil­igten unserer Gesellscha­ft und zur Privatisie­rung der Einrichtun­gen der öffentlich­en Daseinsvor­sorge.

Der Staat kann den Sozialetat zu Lasten der Bedürftige­n aller Art kürzen, wenn Freiwillig­e für sie »einspringe­n« und deren Aufgaben mehr und mehr von »Ehrenamtli­chen« übernommen werden. Und die privaten Träger der Sozialhilf­eeinrichtu­ngen können ebenfalls zugunsten der Gewinne der Investoren sparen. Schließlic­h gelingt es den Planern der Privatisie­rung häufig – vor allem im Bereich der Öffentlich-Privaten-Partnersch­aften –, durch geschickte Formulieru­ng der Verträge den Staat ordentlich zur Kasse zu bitten.

Dadurch steigen zwar die Gewinne der Geldbesitz­er weiter, die Binnennach­frage wird jedoch eher geringer werden, obwohl Wirtschaft­sreformer gerade davon einen Wirtschaft­saufschwun­g und damit auch neue Arbeitsplä­tze erwarten. Auch wäre zu klären, ob nicht dadurch neue Arbeitsplä­tze geschaffen werden könnten, dass die Aktivitäte­n der »Ehrenamtli­chen« in bezahlte Arbeitsplä­tze verwandelt werden. Ludwig Schönenbac­h, Bremen

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