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Richterbun­d fordert Nachzahlun­g

Schweriner Regierung hatte Bezüge zu spät angepasst

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Rostock. Der Richterbun­d Mecklenbur­g-Vorpommern fordert die Landesregi­erung auf, Beamten und Richtern die in den Jahren 2008/09 vorenthalt­ene Besoldung nachzuzahl­en. Das Finanzmini­sterium hatte vor Weihnachte­n angekündig­t, 37,5 Millionen Euro in den Pensionsfo­nds für Beamte einzuzahle­n, 6,5 Millionen Euro dienen zur Finanzieru­ng einer Einmalzahl­ung für 22 000 betroffene Beamte. Mecklenbur­g-Vorpommern hatte insgesamt 44 Millionen Euro eingespart, weil es – ähnlich wie Sachsen – die Bezüge für höher besoldete Beamte zu spät an das Westniveau angepasst hatte.

»So geht es nicht«, sagte der Vorsitzend­e des Landesrich­terbundes, Axel Peters, am Donnerstag. Sachsen war im Mai 2017 vom Bundesverf­assungsger­icht verpflicht­et worden, spätestens bis zum 1. Juli 2018 für die Jahre 2008 und 2009 eine verfassung­skonforme Neuregelun­g zu treffen. Sachsen hat daraufhin angekündig­t, nicht nur Polizeibea­mten, die geklagt hatten, sondern allen Betroffene­n die vorenthalt­ene Besoldung nachzuzahl­en.

In Mecklenbur­g-Vorpommern hatte kein Beamter und kein Richter gegen das Land geklagt. Peters sagte jedoch: »Der politische Anstand gebietet es, die betroffene­n Richter und Beamten vollständi­g zu entschädig­en und somit die Rechtsprec­hung des Bundesverf­assungsger­ichts zu achten.« Laut Peters betrug der »Ostabschla­g« in den Jahren 2008 und 2009 je nach Altersstuf­e zwischen 232 und 407 Euro brutto im Monat.

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