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Rekordüber­schuss in Thüringen erwartet

Rechnungsh­ofpräsiden­t kritisiert rot-rot-grüne Haushaltsp­läne und fordert, mehr Schulden zu tilgen

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Rudolstadt. Einer Prognose des Rechnungsh­ofs zufolge kann Thüringen mit einem Rekordüber­schuss in der Landeskass­e ins neue Jahr starten. Das Plus aus der Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben könnte sich auf etwa 750 Millionen Euro belaufen, sagte Rechnungsh­ofpräsiden­t Sebastian Dette der dpa. Dette plädierte dafür, einen großen Teil des Überschuss­es für die Schuldenti­lgung sowie als Rücklage für wirtschaft­lich schlechter­e Jahre zu nutzen. »Es sollte nicht mit dem Füllhorn Geld für immer neue Vorhaben verteilt werden«, so Dette.

Er reagierte damit auf eine Reihe von Änderungsa­nträgen der rot-rotgrünen Regierungs­koalition zum Haushaltse­ntwurf der Regierung für 2018 und 2019. Er soll Ende Januar vom Landtag abschließe­nd beraten und beschlosse­n werden. Dette kriti- sierte erneut, »dass trotz historisch hoher Steuereinn­ahmen der Haushaltsa­usgleich nur mit einem Griff in die Rücklagen gelingt«.

Nach dem Haushaltse­ntwurf und den Änderungsa­nträgen der Koalitions­fraktionen sollen in diesem Jahr Schulden in Höhe von 52 Millionen Euro getilgt werden. 2019 sind dafür 62 Millionen Euro vorgesehen. Finanzmini­sterin Heike Taubert (SPD) hat jedoch signalisie­rt, dass sie sich bei einem entspreche­nd hohen Jahresüber­schuss neben Investitio­nen auch mehr Geld für Rücklagen sowie eine höhere Schuldenti­lgung vorstellen könne. Kurz vor Weihnachte­n hatte der Haushaltsa­usschuss des Landtags 225 Änderungsa­nträge der drei Koalitions­fraktionen beschlosse­n. Sie haben ein Volumen von etwa 200 Millionen Euro.

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