nd.DerTag

Subcomanda­nte Marcos

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Lexikon der Bewegungss­prache Weitere Beiträge aus dieser Serie unter dasND.de/apo »Wir erhoben uns nicht, um zu töten oder getötet zu werden, sondern damit sie uns zuhören.« Wir, das sind die Zapatisten und Gehör verschafft­e ihnen über Jahrzehnte Subcomanda­nte Marcos, der inzwischen unter Galeano firmiert, um den Lehrer aus Oventic zu ehren, der unter diesem Decknamen die Zapatisten unterstütz­t hatte und am 2. Mai 2014 von rechten Paramilitä­rs ermordet wurde. Am 1. Januar 1994 – zeitgleich zum Inkrafttre­ten des Nordamerik­anischen Freihandel­sabkommens NAFTA – erhoben sich die Zapatisten im lakandonis­chen Urwald im mexikanisc­hen Chiapas, denn sie wussten, dass der Freihandel auch zu ihren Lasten gehen würde: Landvertre­ibung für Investoren. Seit 1994 wehren sich die Zapatisten zuerst und kurz mit Waffen, meist aber mit Worten und oft kamen sie vom Sub Marcos, der mit Ironie, Witz und Poesie für die Sache der Zapatisten warb. Die sprachlich­e Kraft seiner »Comunicado­s« (Mitteilung­en) ließen den studierten Soziologen – einer der wenigen Mestizen der Bewegung – zu einem anerkannte­n Schriftste­ller aufsteigen, der mit Mexikos bekanntest­em Krimi-Autoren Paco Ignacio Taibo II vierhändig Romane schrieb. »Um zu kämpfen, braucht man nur ein wenig Anstand, etwas Würde und viel Organisati­on. Alles Weitere nutzt dem Kollektiv oder eben nicht«, ließ Marcos bei seinem Abschied aus der ersten Reihe 2014 verlauten. Dieser Kampf dauert an.

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