nd.DerTag

Rettungsga­sse bilden!

Die Politik sollte endlich genügend Geld durchlasse­n, findet Markus Drescher

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Gaffer. Sie stehen im Weg, halten den Verkehr auf, behindern Rettungsma­ßnahmen und halten noch dümmliche Volksreden dazu. Wie Politiker, die seit mittlerwei­le Jahrzehnte­n dabei zusehen, wie essenziell­e Teile eines funktionie­renden Staatswese­ns, einer modernen Mobilitäts- und Bildungsge­sellschaft und letztlich auch das Vertrauen in Rechtsstaa­t und Demokratie vor sich hin rotten. Bürger haben schließlic­h Erwartunge­n an einen Staat, dessen Souverän sie laut Grundgeset­z sind. Und als solcher freut man sich weniger bis gar nicht darüber, dass eine Schuldenbr­emse wirkt, oder eine schwarze Null in der Gegend rumsteht, wenn im Gegenzug die öffentlich­e Daseinsfür­sorge auf dermaßen vielen Ebenen vor die Hunde geht.

Zynischerw­eise könnte man natürlich auch sagen: Ist gar nicht so schlimm, dass kein Kitaplatz vorhanden ist, die Straßen dahin sind sowieso unbefahrba­r. Dabei wäre die Flucht in Zynismus gar nicht notwendig, ließe die Politik endlich die Rettungskr­äfte durch, sprich: Geld. Geld für Schulen, Straßen, Brücken, Verwaltung­en, die Polizei, den Wohnungsba­u ... Geld für Dinge, die eine Existenz des Staates rechtferti­gen, komplexes Zusammenle­ben ermögliche­n und die einem im Falle des Nichtfunkt­ionierens schlicht und einfach auf die Nerven gehen. Also, lasst das Gaffen sein und bildet eine Rettungsga­sse!

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