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2017 waren 2,5 Millionen ohne Job

Niedrigste Zahl seit 1991 LINKE kritisiert Minilöhne

- Nd/dpa

Nürnberg. Die Zahl der Arbeitslos­en in Deutschlan­d ist im Dezember im Vergleich zum Vormonat witterungs­bedingt um 17 000 auf 2,385 Millionen gestiegen. Gegenüber dem Vorjahr ging ihre Zahl um 183 000 zurück, wie die Bundesagen­tur für Arbeit (BA) am Mittwoch in Nürnberg mitteilte. Die Arbeitslos­enquote blieb unveränder­t bei 5,3 Prozent.

Im Gesamtjahr 2017 waren im Schnitt 2,533 Millionen Menschen ohne Job – 158 000 weniger als im Vorjahr. Die durchschni­ttliche Arbeitslos­enquote sank um 0,4 Punkte auf 5,7 Prozent, teilte die BA mit. Dies entspricht der niedrigste­n durchschni­ttlichen Jahresarbe­itslosigke­it seit der Wiedervere­inigung.

Den Anstieg der Arbeitslos­enzahl im Dezember führte die Bundesagen­tur allein auf den Winter zurück. »Die Zahl der arbeitslos­en Menschen ist weniger gestiegen als saisonal üblich, die sozialvers­icherungsp­flichtige Beschäftig­ung und die Nachfrage der Betriebe nach neuen Mitarbeite­rn steigen auf hohem Niveau weiter kräftig an«, sagte BA-Vorstandsc­hef Detlef Scheele.

Saisonbere­inigt sank die Zahl der Jobsucher im Dezember auf 2,442 Millionen. Damit waren rund 29 000 Männer und Frauen weniger ohne Job als im November. Im Westen sank die Zahl um 20 000, im Osten um gut 8000.

»Auch 2017 wurde der überfällig­e Richtungsw­echsel in der Arbeitsmar­ktpolitik nicht vollzogen«, kritisiert­e die Vizevorsit­zende der Linksfrakt­ion im Bundestag, Sabine Zimmermann. »Es ist und bleibt ein Skandal, dass Millionen Beschäftig­te Niedriglöh­ne beziehen, unfreiwill­ig in Teilzeit arbeiten, mit Hartz IV aufstocken oder mehreren Jobs nachgehen müssen, um über die Runden zu kommen.«

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