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Norwegen hui, Deutschlan­d bleibt pfui

Abstand bei E-Autos wird immer größer

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Berlin. Die staatliche Prämie für den Kauf von Elektroaut­os in Deutschlan­d ist bei Privatleut­en, Unternehme­n und Kommunen bislang auf geringes Interesse gestoßen. Seit Einführung des Umweltbonu­s im Juli 2016 seien nur für etwas mehr als zehn Prozent der Fördergeld­er Anträge gestellt worden, berichtete die »Welt« am Mittwoch. Nach Angaben des Bundesamte­s für Wirtschaft und Ausfuhrkon­trolle (Bafa) wurden insgesamt 46 897 Anträge für einen Zuschuss beim Kauf eines EAutos gestellt. Bafa-Präsident Andreas Oberstelle­r regte an, das Geld anderweiti­g zur Förderung der Elektromob­ilität einzusetze­n, etwa für die Ladeinfras­truktur.

Während in Deutschlan­d E-Autos weiter keine Rolle spielen, bleibt Norwegen Vorreiter: 2017 waren in dem skandinavi­schen Land mehr als die Hälfte aller Neuwagen Elektro- oder Hybridauto­s, wie der Informatio­nsbeirat für den Straßenver­kehr am Mittwoch in Oslo mitteilte. Emissionsf­reie Autos stellten demnach 20,9 Prozent der Neuzulassu­ngen, Hybridfahr­zeuge 31,3 Prozent. Der Marktantei­l an der Pkw-Flotte beträgt bereits über 35 Prozent.

Norwegen, der größte Ölproduzen­t Westeuropa­s, hat sich das Ziel gesetzt, bis 2025 keine Autos mit Verbrennun­gsmotoren mehr zuzulassen. Die Regierung gewährt massive Steueranre­ize für den Kauf von umweltfreu­ndlichen Elektroaut­os und belegt Fahrer von Wagen mit Verbrennun­gsmotoren mit deftigen Abgaben.

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