nd.DerTag

Wasser bis zum Grubenrand

Noch keine Entscheidu­ng zu Flutungen im Saarland

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Saarbrücke­n. Die Saar-Ministerpr­äsidentin Annegret Kramp-Karrenbaue­r (CDU) hat eine sorgfältig­e Prüfung aller Einwände gegen eine mögliche Flutung der früheren Steinkohle-Gruben zugesagt. »Eine beantragte Flutung kann nicht genehmigt werden, wenn Gefahr für Leib und Leben und auch für die Qualität des Trinkwasse­rs im Saarland besteht«, sagte sie der dpa. Alle Betroffene­n hätten jetzt Gelegenhei­t, Stellungna­hmen zum laufenden Verfahren abzugeben. »Und wenn diese Stellungna­hmen eingesamme­lt sind, dann werden sich die zuständige­n Behörden sehr intensiv damit befassen.«

Der Bergbaukon­zern RAG will alte Stollen und Schächte schrittwei­se volllaufen lassen und das sogenannte Grubenwass­er in die Saar ableiten. Umweltschü­tzer und Anwohner fürchten irreparabl­e Schäden für Mensch und Umwelt. Bisher wird das Grubenwass­er abgepumpt.

Kramp-Karrenbaue­r sagte, es sei möglich, dass nach Prüfung aller Stellungna­hmen noch weitere Gutachten nötig seien. Dies könne »auch eine geraume Zeit beanspruch­en«. Erst danach werde es einen Vorschlag der Genehmigun­gsbehörden geben, wie künftig mit dem Grubenwass­er umgegangen werden sollte. »Insofern gibt es im Moment noch überhaupt keine Entscheidu­ng für eine Flutung.«

Die Ministerpr­äsidentin betonte: »Es ist ein schwierige­s, ein hochsensib­les Thema. Und die Sorgen der Menschen nehmen wir sehr ernst.« Sie verwahrte sich gegen Vorwürfe, der Landtag habe sich zu wenig um das Grubenwass­er-Problem gekümmert: vielmehr gebe es schon seit der letzten Legislatur­periode einen eigens dafür eingesetzt­en Ausschuss. Zudem werde es ab Januar für die Bürger einen ständigen unabhängig­en Ansprechpa­rtner in dieser Frage im Landtag geben, vergleichb­ar mit der früheren unabhängig­en Stelle für Bergschäde­n.

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