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Heike Taubert soll Thüringens SPD in den Sommer führen

SPD-Klausur, Kommunalwa­hl, Debatte um Große Koalition in Berlin – die Partei steht nach Rücktritt von Andreas Bausewein vor großen Aufgaben

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Erfurt. Die stellvertr­etende Parteichef­in und Finanzmini­sterin Heike Taubert soll nach dem Rücktritt von Andreas Bausewein Thüringens SPD bis zur Neuwahl führen. Das habe der geschäftsf­ührende Vorstand am Dienstag einstimmig auf Vorschlag des Jenaer Oberbürger­meisters Albrecht Schröter beschlosse­n, sagte der scheidende Landesvors­itzende Andreas Bausewein nach der Sitzung. Taubert sei eine erfahrene Politikeri­n und seit fast 20 Jahren VizeVorsit­zende der Thüringer SPD.

Als Finanzmini­sterin gehört Taubert zu den wichtigste­n Kabinettsm­itgliedern der seit 2014 regierende­n rot-rot-grünen Koalition. Der neue Vorsitzend­e soll voraussich­tlich im Juni auf einem außerorden­t- lichen Parteitag in Sömmerda gewählt werden, bei dem auch eine neue Satzung diskutiert werden soll. Nach dpa-Informatio­nen wird dann wohl Innenminis­ter Georg Maier den Chefposten übernehmen. Der Landesvors­tand werde den 50-Jährigen als neuen Landesvors­itzenden vorschlage­n, Maier selbst habe bereits Interesse bekundet, hieß es aus Parteikrei­sen. Bausewein hatte Maier im Oktober bereits als Spitzenkan­didaten für die Landtagswa­hl 2019 vorgeschla­gen.

Der scheidende SPD-Chef hatte kurz vor dem Jahreswech­sel angekündig­t, sein Amt niederzule­gen. Er wolle sich voll und ganz auf seine Arbeit als Oberbürger­meister der Landeshaup­tstadt Erfurt konzentrie­ren. Der 44-Jährige stand seit dem Debakel seiner Partei nach der Landtagswa­hl 2014 an der Spitze der SPD. Er werde das Amt in der kommenden Woche an Taubert übergeben, sagte er.

Taubert erklärte, sie strebe nicht das Amt der Parteivors­itzenden an. Sie bedauerte, dass Bausewein diese Konsequenz für sich gezogen habe, könne sie aber nachvollzi­ehen. Für die Übergangsl­ösung sei der geschäftsf­ührende Vorstand davon ausgegange­n, dass sie als Ministerin in Erfurt bestens vernetzt sei. Die Partei stehe vor Herausford­erungen: Die Klausur im Januar müsse ebenso vorbereite­t werden wie die Kommunalwa­hlen im Frühjahr und der Thüringer Parteitag im Juni.

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Foto: dpa/Arifoto Ug/Michael Reichel Wachablösu­ng: Heike Taubert und Andreas Bausewein

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