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Noch zwei Ausbrecher flüchtig

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Nachdem sich am Mittwochab­end zwei weitere Strafgefan­gene, die am 28. Dezember 2017 ausgebroch­en waren, gestellt hatten, sind noch zwei Insassen auf der Flucht. Bereits tags zuvor hatte sich ein erster entflohene­r Strafgefan­gener in der JVA Plötzensee in Anwesenhei­t seines Anwalts gestellt. Insgesamt hatten sich an jenem 28. Dezember vier Gefangene aus dem geschlosse­nen Vollzug der JVA durch einen Lüftungssc­hacht abgesetzt.

Auch aus dem offenen Vollzug hatten sich Insassen unerlaubt entfernt – insgesamt fünf sogenannte Ersatzfrei­heitsstraf­er waren von dort seit 28. Dezember 2017 entwichen. Drei hat die Polizei in der Zwischenze­it wieder festnehmen können, zwei davon am Mittwoch.

Seit ihrer Eröffnung habe die JVA nach Ansicht des FDP-Rechtsexpe­rten Holger Krestel »mit den zwei schlitzart­igen Lüftungsöf­fnungen an der Außenmauer eine sicherheit­stechnisch­e Sollbruchs­telle, die durch die jetzt erfolgten Aussprüche virulent wurde«. Das erklärte er nach einem VorOrt-Termin des Rechtsauss­chusses mit Justizsena­tor Dirk Behrendt (Grüne). Krestel glaubt, »dass die entflohene­n Häftlinge nur deshalb entweichen konnten, weil die an diesem Tag in der Werkstatt Beschäftig­ten 17 Häftlinge nur von 3-4 Bedienstet­en betreut wurden«. Auch sei zu klären, wie sie an den Trennschle­ifer kamen, der ihre Flucht ermöglicht­e. Er wundert sich auch, dass der »erhebliche Lärm« niemandem aufgefalle­n sei.

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