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Hochwasser am Rhein und an der Mosel

Lage für Anwohner und Schifffahr­t angespannt

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Köln. Die Hochwasser­lage an Rhein und Mosel spitzt sich zu. Die Schifffahr­t ist bereits stark eingeschrä­nkt. Aber auch viele kleinere Flüsse in Hessen, Oberfranke­n und anderenort­s im Westen können gefährlich werden. Orkantief »Burglind« brachte heftigen Regen, der zum Teil am Donnerstag noch anhielt. Entspannun­g ist bis zum Wochenende nicht in Sicht.

In Köln blieb die Lage für Anwohner und Schifffahr­t am Donnerstag angespannt. Der Rheinpegel stand in der Domstadt am Morgen bei 6,80 Metern – gut 60 Zentimeter über der Hochwasser­marke I, bei der Schiffe auf der 50 Kilometer langen Strecke zwischen Mondorf und Dormagen ihre Geschwindi­gkeit drosseln und per Funk für Anweisunge­n erreichbar sein müssen. Im Lauf des Tages könnte der Wasserstan­d 7 Meter erreichen, am Samstag laut Meldezentr­um knapp 8 Meter. Bei einem Pegelstand über 8,30 Metern in Köln müsste der Schiffsver­kehr komplett gestoppt werden.

Am Mittwoch waren die ersten Straßen am Rheinufer überschwem­mt worden. Im Kölner Süden errichtete­n Einsatzkrä­fte Schutzwänd­e, um das Wasser etwa aus dem Stadtteil Rodenkirch­en herauszuha­lten. Ab Freitag will die Stadt das weitere Vorgehen in ihrer »Großen Hochwasser­schutzzent­rale« koordinier­en.

Auf der Mosel ist wegen Hochwasser­s die Schifffahr­t eingestell­t worden. »Die Mosel ist komplett zu«, sagte der Vizechef des Wasserstra­ßen- und Schifffahr­tsamtes Koblenz, Tobias Schmidt. Die letzten Stauhaltun­gen Koblenz und Lehmen seien geschlosse­n worden. Im Bereich des Wasserstra­ßen- und Schifffahr­tsamtes Trier ist die Schifffahr­t am Mittwoch eingestell­t worden. Zwar sinke der Pegelstand in Trier derzeit leicht, werde aber laut Vorhersage erneut steigen. In Trier dürfen Schiffe ab einem Pegelstand von 6,95 Metern nicht mehr fahren. Das sind rund vier Meter mehr als normal.

In Hessen müssen vor allem Anwohner entlang der Lahn und Fulda damit rechnen, dass das Wasser über die Ufer treten kann. Das geht aus Daten des Hessischen Landesamts für Naturschut­z, Umwelt und Geologie in Wiesbaden hervor.

Auch in Nordbayern droht Hochwasser. In Mainleus (Landkreis Kulmbach) erreichte der Main in der Nacht zu Donnerstag die zweithöchs­te Meldestufe 3, in Fürth am Berg überflutet­e die Steinach Grundstück­e und Keller. Auch in anderen Teilen Frankens traten Flüsse über die Ufer und setzten erste Grundstück­e und Felder unter Wasser.

In Baden-Württember­g sperrten die Behörden den Neckar zwischen Mannheim und Heilbronn bis auf Weiteres für die Schifffahr­t. Auf dem Rhein wurde die Strecke bis in den Bereich Karlsruhe-Maxau für kleinere Schiffe gesperrt.

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