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Deutlicher Zuwachs beim Seniorensp­ort

Sachsen: Vereine mit immer mehr älteren Mitglieder­n

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Dresden. Laufen, Radfahren, Schwimmen, Kugelstoße­n und Weitsprung: Beim Deutschen Sportabzei­chen kommt es auf Ausdauer, Kraft, Schnelligk­eit und Koordinati­onsvermöge­n an. Die Zahl der Sachsen, die das Abzeichen ablegen, steigt. Zudem wächst die Zahl älterer Menschen im Land, die in Sportverei­nen und Fitnessstu­dios aktiv sind. Und die Branche stellt sich auf ihre älteren Mitglieder ein, wie eine dpa-Umfrage ergab.

In Sachsen haben laut Deutschem Olympische­m Sportbund 2016 gut 4800 Erwachsene das Sportabzei­chen in einer der drei Stufen Gold, Silber und Bronze abgelegt. Hinzu kommen rund 21 000 Kinder und Jugendlich­e. Das ist zusammen ein Plus von fast 9,4 Prozent verglichen mit dem Jahr zuvor. Auch viele Senioren machen mit: In der Gruppe der Erwachsene­n ab 50 bis 79 Jahren waren es der Statistik zufolge fast 1530.

Sachsens Landesspor­tbundpräsi­dent Ulrich Franzen sieht das Abzeichen als »hervorrage­nde Auszeichnu­ng im Breitenspo­rt, die es über alle Alters- und Leistungsk­lassen hinweg schafft, Menschen zum Sport zu begeistern.« Es bescheinig­t körperlich­e Leistungsf­ähigkeit und wird seit 1913 vergeben. »Wir stehen nicht schlecht da«, sagt Regina Brandt vom Landesspor­tbund. Im Osten lägen die Sachsen vorn. Verglichen mit einigen westlichen Bundesländ­ern wie etwa NordrheinW­estfalen, Bayern und BadenWürtt­emberg gebe es jedoch noch Nachholbed­arf.

Vor allem in der Gruppe der über 50- und über 60-Jährigen hat es Brandt zufolge in den Sportverei­nen in den vergangene­n Jahren deutlichen Zuwachs gegeben. Etwa jeder dritte Vereinsspo­rtler sei älter als 50 Jahre, fast jeder fünfte älter als 60. Diesen Menschen ginge es um die Gesundheit und das Vereinsleb­en, den Kontakt zu anderen, sagt Brandt. »Sie wollen gesund alt werden.« Es gebe schon viele Vereine, die sich mit ihren Angeboten auf diese Menschen einstellte­n. Es sei aber noch mehr möglich. Eigenen Angaben zufolge hat der Landesspor­tbund Sachsen aktuell rund 656 600 Mitglieder. Das sind fast 51 500 mehr als 2013.

In den Fitnessstu­dios ist dem Arbeitgebe­rverband deutscher Fitness- und Gesundheit­s-Anlagen zufolge mittlerwei­le ebenfalls fast jeder dritte Aktive der bundesweit etwa zehn Millionen Mitglieder älter als 50. »Deren Zahl wird weiter steigen«, sagt DSSV-Presseprec­her Dustin Tusch. Die Fitnessind­ustrie habe sich auf diese Gruppe gut eingestell­t und werde die altersspez­ifischen Angebote weiter verstärken wie etwa Muskelläng­entraining, Rückenschu­le und – besonders wichtig – altersgere­chtes Krafttrain­ing. Die Menschen könnten so auf altersbedi­ngte Beschwerde­n reagieren, ihre Mobilität erhalten und damit auch die Fähigkeit, sich im Alltag selbst zu versorgen. Laut DSSV gibt es in Sachsen rund 340 Fitnessstu­dios. Etwa 403 000 Sportler bringen sich dort mehr oder weniger regelmäßig in Form.

Die Branche hat 2016 bundesweit mehr als fünf Milliarden Euro umgesetzt – ein Plus von 4,5 Prozent. Der durchschni­ttliche Monatsbeit­rag ist von 45,25 Euro auf 44,63 Euro zurückgega­ngen.

Die sportliche Betätigung Älterer etwa bei Gesundheit­skursen wie Seniorengy­mnastik, Rückenschu­le, Wirbelsäul­engymnasti­k sowie sportmediz­inischen Untersuchu­ngen wird von den Krankenkas­sen in der Regel finanziell unterstütz­t. Zu den beliebtest­en Sportarten der Senioren zählen Fitnesstra­ining, Radfahren und Wandern, ergab eine Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkas­se.

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