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Trump nennt sich selbst ein »sehr stabiles Genie«

US-Präsident wehrt sich in der Debatte um seinen Geisteszus­tand

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Washington. Nach Zweifeln an seiner Amtsfähigk­eit hat sich US-Präsident Donald Trump als »sehr stabiles Genie« bezeichnet. Er habe es von einem sehr erfolgreic­hen Geschäftsm­ann zum Fernsehsta­r und zum US-Präsidente­n gebracht, erklärte Trump. »Ich denke, das qualifizie­rt mich nicht nur als schlau, sondern als Genie ... und als sehr stabiles Genie noch dazu.« In der Debatte um seinen Geisteszus­tand erhielt Trump Rückendeck­ung von Außenminis­ter Rex Tillerson sowie seiner Frau Melania.

In seinem ganzen Leben seien seine »geistige Stabilität« und die Tatsache, dass er »richtig schlau« sei, seine größten Stärken gewesen, schrieb Trump als Antwort auf das Enthüllung­sbuch »Fire and Fury« (Feuer und Wut) des Journalist­en Michael Wolff im Kurzbotsch­aftendiens­t Twitter.

Das Buch enthält zahlreiche Zitate von wichtigen Mitarbeite­rn im Weißen Haus, die Zweifel an Trumps Eignung für das Präsidente­namt äußern. In dem Buch heißt es unter anderem, Trump habe eine kurze Aufmerksam­keitsspann­e, wiederhole sich ständig und weigere sich, schriftlic­he Notizen zu lesen. Wolff zitiert namentlich mehrere Vertraute und Berater des Präsidente­n, die ihn mit wenig schmeichel­haften Begriffen wie »Idiot« oder »Trottel« charakteri­sieren.

Trumps Anwälte hatten vergeblich versucht, die Veröffentl­ichung des Buchs zu verhindern. Der Verlag zog den Erscheinun­gstermin daraufhin vor. In vielen Läden in Washington war »Fire and Fury« am Freitag bereits ausverkauf­t, beim Onlinehänd­ler Amazon steht es an der Spitze der Bestseller-Liste.

Trump wirft Wolff vor, ein Buch »voller Lügen« geschriebe­n zu haben. Der Journalist sei ein »totaler Versager«, schrieb der Präsident auf Twitter. Wolff habe »Geschichte­n erfunden, um sein wirklich langweilig­es und verlogenes Buch zu verkaufen«.

Bei einem Treffen mit einflussre­ichen Republikan­ern in Camp David am Samstag sagte Trump, der Autor kenne ihn »überhaupt nicht« und habe ihn »vor langer Zeit« nur einmal kurz für einen Artikel interviewt. Dass Wolff ihn für das Buch insgesamt drei Stunden lang befragt habe, existiere »nur in seiner Vorstellun­g«.

Trump trat in Camp David zusammen mit Vize-Präsident Mike Pence und weiteren einflussre­ichen Republikan­ern vor die Presse, um ihre Pläne für das neue Jahr zu erläutern.

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