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Nur noch zwei Gefangene fehlen

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Nach dem Ausbruch von neun Gefangenen aus dem Strafvollz­ug sind sieben wieder zurück. In der Nacht zum Samstag wurde der vierte Strafgefan­gene festgenomm­en, der am 28. Dezember aus dem Gefängnis Plötzensee entkommen war, wie die Justizverw­altung mitteilte. Die drei anderen hatten sich bereits gestellt. Nach rund einer Woche ist damit das gesamte Quartett des spektakulä­ren Ausbruchs aus dem geschlosse­nen Vollzug wieder hinter Schloss und Riegel. Bis Sonntagmit­tag fehlten noch zwei der Entflohene­n aus dem offenen Vollzug. Die Sicherheit­sstandards in diesem Teil des Gefängniss­es sind nicht so hoch wie für Täter, die Haftstrafe­n im geschlosse­nen Vollzug absitzen.

Die Ausbrecher haben Justizsena­tor Dirk Behrendt (Grüne) in Bedrängnis gebracht. Rücktritts­forderunge­n der Opposition wies er aber zurück. Der Grünen-Politiker zeigte sich am Samstag erleichter­t, dass die vier Strafgefan­genen wieder zurück sind. »Die näheren Umstände der Flucht werden weiterhin aufgeklärt. Hierauf haben die Berlinerin­nen und Berliner einen Anspruch.« In dieser Woche muss der Senator im Parlament Rede und Antwort stehen.

Der zuletzt Festgenomm­ene war nach Angaben der Justizverw­altung wegen Wohnungsei­nbruchs und Diebstahls verurteilt worden. Seine Haft sollte im März enden. Eine Flucht an sich ist nicht strafbar. Wenn aber neue Straftaten hinzukomme­n, treffe das nicht mehr zu. Der Festgenomm­ene wurde laut Polizei nach einem Taschendie­bstahl in Friedrichs­hain erwischt.

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