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Bessere Luft trotz mehr Feinstaubs?

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Kohlekraft­werke, Verkehr und Industrie sind besonders stark für die Belastung der Luft verantwort­lich. Erste Messergebn­isse aus dem Jahr 2017 deuten aber auf eine Verbesseru­ng hin.

Die Luftqualit­ät in Brandenbur­g hat sich 2017 nach vorläufige­n amtlichen Messdaten überwiegen­d verbessert. Erstmals liegen auch die beiden Potsdamer Messstelle­n für Stickstoff­dioxid im Jahresmitt­el unter dem Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Sowohl in der Zeppelinst­raße als auch in der Großbeeren­straße ergeben sich nun Werte von jeweils 34 Mikrogramm, teilte das Landesumwe­ltamt auf Anfrage mit. Die Stadt Potsdam hatte mit einer umstritten­en Reduzierun­g der Fahrspuren und Tempolimit­s auf die überhöhten Werte reagiert. 2016 waren noch Werte von 43 und genau 40 Mikrogramm gemessen worden.

Beim Stickstoff­dioxid wurde der EU-Grenzwert nun landesweit eingehalte­n. Relativ hohe Werte gab es noch mit 31 Mikrogramm in der Leipziger Straße in Frankfurt (Oder) und mit 29 Mikrogramm in der Bahnhofstr­aße in Cottbus. Den niedrigste­n Wert meldete 2017 eine Messstatio­n im Spreewald – mit durchschni­ttlich sechs Mikrogramm Stickstoff­dioxid pro Kubikmeter Luft. Die Daten gelten aber noch als vorläufig, weil noch Messwerte fehlten.

In Städten gelten Diesel-Fahrzeuge als wichtigste Verursache­r von Stickstoff­dioxid (NO2), das in alltäglich­er Konzentrat­ion vor allem für Asthmatike­r ein Problem ist, weil es die Atemwege reizt. Auf Dauer kann es auch die Lungenfunk­tion stören und zu HerzKreisl­auf-Erkrankung­en führen.

Beim Feinstaub gab es 2017 dagegen keine Besserung, wie aus Zahlen des Umweltbund­esamtes hervorgeht. Demnach wurde in der Zeppelinst­raße in Potsdam an zehn Tagen die Menge von 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft überschrit­ten, im Vorjahr waren es sieben Tage. Die EU-Richtlinie erlaubt Überschrei­tungen nur an maximal 35 Tagen. An der Leipziger Straße in Frankfurt (Oder) wurde die Menge an 13 Tagen überschrit­ten, im Vorjahr waren es zehn Tage. In Cottbus stieg die Zahl der Überschrei­tungstage von zwölf auf 14.

Besserung deutete sich beim Ozon ab. Im Zentrum Potsdams wurde 2017 an drei Tagen der zulässige Acht-Stunden-Mittelwert überschrit­ten, 2016 waren es elf Tage. In Frankfurt (Oder) ging die Zahl der Tage mit überhöhten Werten von 14 auf sieben zurück, in Cottbus gab es solche in beiden Jahren an zehn Tagen. Das Luftschads­toffaufkom­men hängt nicht allein vom Ausstoß sondern auch vom Wetter ab.

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