nd.DerTag

»Anpacken statt Hetze«

Bayerns SPD-Landeschef­in Natascha Kohnen will anderen politische­n Stil

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München. SPD-Landeschef­in Natascha Kohnen will sich und ihre Partei im Landtagswa­hlkampf als klare Alternativ­e zur CSU und deren Spitzenkan­didat Markus Söder präsentier­en – in Stil und Inhalt. »Ich werde alles daran setzen, dass sich der politische Stil ändert«, sagte Kohnen der Deutschen Presse-Agentur in München und betonte: »Meine Ansage ist: Anpacken statt Hetze.« So wolle und werde sie den Landtagswa­hlkampf in diesem Jahr führen. »Ich habe da einen sehr klaren politische­n Stil – und wenn der sich von dem meines Mitbewerbe­rs unterschei­det, werden das die Wähler schon bewerten.«

»Ich glaube, dass viele Menschen eine Sehnsucht haben nach einer Alternativ­e in Bayern – auch was den Umgang miteinande­r betrifft, was die Themen betrifft«, sagte Kohnen, die die SPD als Spitzenkan­didatin in die Wahl führt. »Mein Anspruch ist, dass wir in diesen Wahlkampf eine Sachlichke­it, Ernsthafti­gkeit und Ruhe hineinbeko­mmen.« Sie kritisiert­e insbesonde­re den CSU-Kurs in der Flüchtling­spolitik.

Kohnen bekräftigt­e den klaren Willen der SPD, zweitstärk­ste Kraft in Bayern zu bleiben. »Wir haben selbstvers­tändlich den Anspruch, die zweite Kraft in Bayern zu sein«, sagte sie. In Umfragen liegt die SPD derzeit bei etwa 15 Prozent – nach 20,6 Prozent bei der Landtagswa­hl 2013 und 15,3 Prozent bei der Bundestags­wahl 2017.

Anders als Freie Wähler, Grüne und FDP, die gerne mit der CSU regieren würden, will Kohnen keine derartige Ansage machen: »Eine Koalitions­aussage wird es von uns nicht geben. Und ich werde mich zu Jahresbegi­nn nicht über mögliche Koalitione­n im Herbst unterhalte­n. Ich verstehe auch nicht, warum andere dies machen. Alle wollen plötzlich mit der CSU regieren – da bin ich sehr erstaunt.« Sie betonte: »Die Wähler entscheide­n am Ende darüber, wer mit wem am Ende regieren kann.«

Als zentrale Themen der SPD für den Wahlkampf nannte Kohnen unter anderem die Wohnungs- und Familienpo­litik. »Unser Thema Nummer eins wird Wohnen sein. Die Menschen müssen sich ihr Dach über dem Kopf leisten können, das ist das A und O. Der Bodenpreis schießt in die Höhe – das ist für die Menschen nicht mehr erträglich.« Zweites großes Thema werde die Familienpo­litik sein: »Kinderbetr­euung, eine gute Ganztagsbe­treuung an Schulen – und stufenweis­e hin zu kostenfrei­en Kitas«, so die SPD-Politikeri­n. Die SPD-Landtagsfr­aktion will sich auf ihrer Winterklau­sur im Kloster Irsee Mitte Januar fürs Wahljahr aufstellen.

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