nd.DerTag

Neue Modelle für Thüringen

Ramelow sieht Trends zu mehr Kooperatio­n zwischen den Kommunen

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Erfurt. Für Ministerpr­äsident Bodo Ramelow soll 2018 das Jahr der Verwaltung­smodernisi­erung in Thüringen werden. »Sie wird an Fahrt aufnehmen«, sagte er in Erfurt. Neben Veränderun­gen in der Landesverw­altung und freiwillig­en Gemeindefu­sionen gehe es um neue Kooperatio­nsmodelle von Städten, Gemeinden und Kreisen. »Das müssen wir als Gesetzgebe­r auch gestalten.« Er strebe an, dass mehrere Städte Aufgaben gemeinsam wahrnehmen können. »Derzeit ist das nicht ohne Reibungsve­rluste möglich.« Auch das Thema Verbandsge­meinde komme wieder auf den Tisch. Er habe sich von dem Modell nicht verabschie­det und könnte sich gut vorstellen, dass sich Thüringen bei kommunalen Kooperatio­nsmodellen an der Praxis in anderen Bundesländ­ern, so Niedersach­sen, orientiert. Kooperatio­nen seien besser, als für gemeinsame kommunale Aufgaben immer neue Zweckverbä­nde zu gründen. Bei der Variante der Verbandsge­meinde würden die Mitgliedsg­emeinden ihre Selbststän­digkeit behalten.

Ramelow sieht Trends für mehr Zusammenar­beit. Er nannte das Städtedrei­eck Rudolstadt, Saalfeld und Bad Blankenbur­g. Gespräche gebe es auch zwischen dem Wartburgkr­eis und der Stadt Eisenach ebenso wie zwischen Suhl, Zella-Mehlis und Oberhof.

In der Verwaltung sieht er einen Zwang zur Veränderun­g – wegen des Bevölkerun­gsrückgang­s und der zunehmende­n Digitalisi­erung. Thüringen nehme dafür viel Geld in die Hand und biete den Kommunen Unterstütz­ung dabei an. Die Kleinteili­gkeit Thüringens gehöre für ihn zur Identität des Landes. »Das heißt aber nicht, dass die Verwaltung hinter den Kulissen klein sein muss.« Bei der umstritten­en Kreisrefor­m, deren Aus im Herbst 2017 kam, habe seine rot-rot-grüne Regierung »keine gute Figur gemacht«, so Ramelow. »Aber irgendwann muss man sagen, was man nicht mehr hinbekommt.«

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