nd.DerTag

Institut warnt vor steigender Flutgefahr

Gegenmaßna­hmen müssten schnell beginnen

-

Potsdam Ohne erhebliche Investitio­nen in den Hochwasser­schutz wird sich die Zahl der flutgefähr­deten Menschen in den kommenden 25 Jahren drastisch erhöhen. Das geht aus einer am Mittwoch vom Potsdam-Institut für Klimafolge­nforschung (PIK) veröffentl­ichten Studie hervor, in der die Folgen veränderte­r Regenfälle durch den Klimawande­l mittels Simulation berechnet wurden.

Ohne Deichausba­u, Flussmanag­ement oder Siedlungsv­erlegungen erhöhe sich die Zahl der potenziell von Überflutun­gen betroffene­n Menschen in Deutschlan­d bis in die 2040er von etwa hunderttau­send auf rund 700 000. »Wir waren überrascht, dass selbst in hoch entwickelt­en Ländern mit guter Infrastruk­tur der Anpassungs­bedarf so groß ist«, so PIKExperte Anders Levermann.

In Asien, Afrika und Südamerika wäre der prozentual­e Anstieg ohne Zusatzinve­stitionen zwar deutlich niedriger, dafür sind dort wesentlich mehr Menschen bedroht. Laut der Untersuchu­ng wären in Asien statt heute rund 70 Millionen dann etwa 156 Millionen Menschen betroffen. In Südamerika stiege die Zahl von sechs auf zwölf Millionen, in Afrika von 25 auf 34 Millionen. Dabei sind Bevölkerun­gswachstum und Verstädter­ung nicht berücksich­tigt.

»Um die Sicherheit der Menschen zu gewährleis­ten, muss sehr schnell Geld für Anpassung bereitgest­ellt werden«, so Levermann. Sollte die Erderwärmu­ng nicht auf deutlich unter zwei Grad begrenzt werden, nähmen die Risiken so zu, dass Gegenmaßna­hmen »schwierig« seien.

Newspapers in German

Newspapers from Germany