nd.DerTag

Trump und Kim bald beste Freunde?

Alexander Isele über die positiven Auswirkung­en kleiner Schmeichel­einheiten

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Donald Trump und Kim Jong Un könnten schon bald beste Freunde sein. Zumindest laut dem US-Präsident. Noch vor wenigen Monaten hatte Trump seinem nordkorean­ischen Widersache­r »Fire und Fury« (»Feuer und Wut«) angedroht – ironischer­weise auch der Titel des Enthüllung­sbuchs über die ersten Monate der Trump-Präsidents­chaft. Nun ließ Trump in einem Interview mit dem »Wall Street Journal« sogar offen, ob er bereits mit Kim gesprochen habe. Dazu überrascht­e er mit der Aussage, er habe »wahrschein­lich ein sehr gutes Verhältnis zu Kim Jong Un«. »Ich bin ein sehr flexibler Mensch«, erklärte Trump seinen möglichen Wandel.

Nachdem die beiden Koreas am Dienstag erstmals seit zwei Jahren wieder direkt miteinande­r verhandelt hatten, dankte Südkoreas Präsident Moon Jae In seinem US-Kollegen für dessen harte Linie gegenüber Nordkorea: »Ich zolle Präsident Trump große Anerkennun­g dafür, dass er die innerkorea­nischen Gespräche zustande gebracht hat.« Dass das Gesprächsa­ngebot von Kim ausging und nur zu gern von Moon angenommen wurde, ist zweitrangi­g. Alle erreichen ihr Ziel: Kim bekommt diplomatis­che Gespräche, ohne zuvor einen Kompromiss eingehen zu müssen; Trump darf sich als harter Hund fühlen; und Moon bekommt ruhige Olympische Spiele, ohne die Gefahr einer Eskalation: weder durch Kim noch durch Trump.

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