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Ahlsen verstorben

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Fernseh- und Hörspielau­tor Leopold Ahlsen ist tot. Er starb bereits am Mittwoch, zwei Tage vor seinem 91. Geburtstag, in seinem Haus in München, wie sein Sohn Philipp Alzmann am Samstag bestätigte. Mit mehr als 100 Drehbücher­n galt Ahlsen, der mit bürgerlich­em Namen Helmut Alzmann hieß, während seiner aktiven Laufbahn zu den wegbestimm­enden Fernsehaut­oren Deutschlan­ds.

Seine künstleris­che Laufbahn begann Ahlsen als Schauspiel­er und Regisseur, bevor er als Lektor der Hörspielab­teilung über viele Jahre beim Bayerische­n Rundfunk wirkte. Der Durchbruch gelang Ahlsen 1956 mit »Philemon und Baucis«. In kurzer Zeit wurde das Werk von mehr als 50 in- und ausländisc­hen Bühnen im Anschluss an die Uraufführu­ng in den Münchner Kammerspie­len nachgespie­lt. 1957 wurde das erfolgreic­he Drama auch als Fernsehspi­el gesendet und 1960 unter dem Titel »Am Galgen hängt die Liebe« mit Carl Wery in der Hauptrolle verfilmt.

Ab den 60er Jahren arbeitete Ahlsen vor allem für Fernsehpro­duktionen. Für die ZDF-Krimireihe »Der Alte« schrieb Ahlsen zwischen 1978 und 1989 sechs Folgen. Aus der Vielzahl seiner Fernseharb­eiten ragten auch die Mehrteiler »Simplizius Simpliziss­imus«, »Die Dämonen« und »Wallenstei­n« heraus. Eine der letzten großen Produktion­en war die ebenfalls als Roman erschienen­e Vorabendse­rie über eine bayerische Bierbrauer­familie »Die Wiesingers«.

Nach Angaben seines Sohnes litt Ahlsen neben anderen gesundheit­lichen Problemen seit vielen Jahren auch an einer Augenkrank­heit, die ihn fast völlig erblinden ließ und ihm das Schreiben unmöglich machte.

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