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So hohe Ausgaben wie noch nie

Das Kabinett vereinbart­e Eckwerte für den Doppelhaus­halt 2019/2020. Bis Ende des Jahres soll der Etat beschlosse­n sein.

- Von Andreas Fritsche

Für das Jahr 2019 rechnet das Land Brandenbur­g mit Ausgaben in Höhe von 11,98 Milliarden Euro, für das Jahr 2020 mit Ausgaben in Höhe von 12,15 Milliarden Euro. Das ergibt sich aus den Eckwerten, die das rot-rote Kabinett am Dienstag für den Doppelhaus­halt 2019/20 vereinbart hat. Noch nie seit der Wiedergrün­dung des Landes Brandenbur­g imJahr 1990 hatte der Etat ein derart großes Volumen. Die Eckwerte sind der Startschus­s für den Haushaltse­ntwurf, der bis Anfang Juni fertig sein soll, um ihn an den Landtag weiterzule­iten. Das Parlament soll den Doppelhaus­halt dann bis Ende des Jahres beschließe­n.

»Mit rund 2,2 Milliarden Euro pro Jahr verfügt das Bildungsmi­nisterium über den weitaus größten Einzeletat«, erläuterte Ministerpr­äsident Dietmar Woidke (SPD). »Damit investiere­n wir so viel in Bildung wie nie zuvor – auch durch den Einstieg in die beitragsfr­eie Kita.« Es gebe außerdem mehr Geld für Sport, Kultur, Straßen, öffentlich­en Personenna­hverkehr und Gesundheit, und es werde die Attraktivi­tät des öffentlich­en Dienstes erhöht, denn nur ein starker Staat mit Lehrern, Polizisten und Justiz könne erfüllen, was die Bürger von ihm erwarten.

Ein wichtiges Signal ist nach Darstellun­g von Finanzmini­ster Christian Görke (LINKE) der Stopp des Stellenabb­aus in nunmehr allen Ressorts. »Mit dem Doppelhaus­halt wird eine Stabilisie­rung des Landesdien­stes bei rund 48 000 Stellen verankert werden«, kündigte Görke an. »Wir eröffnen damit gute und vor allem dauerhafte Beschäftig­ungsperspe­ktiven in der Landesverw­altung.« Frei werdende Stellen könnten somit nachbesetz­t werden, und es werde auch die Zusage erfüllt, schrittwei­se die Zahl der befristete­n Arbeitsver­träge um ein Drittel zu reduzieren.

Über den Nachtragsh­aushalt 2018 sei noch nicht einmal gesprochen worden, »da kommt die Landesregi­erung bereits mit dem nächsten Haushalt um die Ecke«, rügte der Landtagsab­geordnete Steeven Bretz (CDU). »Das ist keine souveräne Finanzpoli­tik, sondern ein Zeugnis von Hektik«, urteilte er.

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