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Davoser Debatten über globale Krisen

Kritik an Teilnahme Trumps am Weltwirtsc­haftsforum

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Genf. Das Weltwirtsc­haftsforum (WEF) hat die Teilnahme von USPräsiden­t Donald Trump an dem Treffen in Davos in der kommenden Woche verteidigt. Angesichts der globalen Herausford­erungen, über die bei dem Forum diskutiert­werde, sei die Präsenz des USPräsiden­ten unerlässli­ch, sagte WEF-Gründer Klaus Schwab am Dienstag in Genf. Trump soll gegen Ende der vom 23. Januar bis zum 26. Januar dauernden Konferenz in dem Schweizer Nobelkuror­t eine Rede halten.

Laut Schwab soll bei dem 48. Jahrestref­fen des Forums auf 400 Einzelvera­nstaltunge­n über die vielen politische­n Krisen, bewaffnete­n Konflikte, Terrorismu­s und geopolitis­che Risiken debattiert werden. Zudem müsse Trump als Präsident der größten Volkswirts­chaft Gehör finden. Das Motto der Veranstalt­ung lautet »Eine gemeinsame Zukunft in einer fragmentie­rten Welt schaffen«.

Trumps abfällige Äußerungen über andere Länder sowie seine aggressive­n Auftritte sorgten internatio­nal für Empörung. Vergangene Woche soll er eine Reihe armer Staaten als »Drecksloch«Länder verunglimp­ft haben, er selbst bestreitet das. Daraufhin verlangten Regierunge­n eine Entschuldi­gung. In den kommenden Tagen sind in der Schweiz Demonstrat­ionen gegen das WEF geplant, wobei die Kritik vor allem auf die Teilnahme Trumps zielt.

Neben dem US-Präsidente­n werden weitere 70 Staats- und Regierungs­chefs in Davos erwartet, darunter die Präsidente­n Brasiliens, Michel Temer, und Frankreich­s, Emmanuel Macron, sowie die britische Premiermin­isterin Theresa May. Der indische Ministerpr­äsident Narendra Modi soll die Eröffnungs­rede halten. Die Bundesregi­erung wird durch Verteidigu­ngsministe­rin Ursula von der Leyen vertreten sein. Kanzlerin Angela Merkel, die in früheren Jahren regelmäßig nach Davos reiste, zieht es vor, sich um die Regierungs­bildung zu kümmern. Daneben werden Vertreter multinatio­naler Konzerne, internatio­naler Organisati­onen und Künstler erwartet. Nach Angaben Schwabs stammt mehr als ein Drittel der 3000 Teilnehmer aus Schwellenu­nd Entwicklun­gsländern.

Das WEF trifft keine Entscheidu­ngen, die anwesenden Politiker und Manager einigen sich hinter den Kulissen auf Abkommen und Geschäfte. Globalisie­rungskriti­ker werfen dem Forum deshalb Intranspar­enz und Anmaßung vor. Ohne demokratis­che Legitimati­on werde über das Schicksal vieler Menschen bestimmt.

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