nd.DerTag

Nach der Revolution

Christoph Burgmers Roman »Tausend Tage Hoffnung«

- Von Michael Briefs

Die Literatur in Ägypten leidet unter der Zensur.

Mit »Tausend Tage Hoffnung« hat Christoph Burgmer im vergangene­n Herbst sein Roman-Debüt über die ägyptische Revolution vorgelegt. In diesem Buch, mit dem er ein vorurteils­freies Verständni­s der ägyptische­n Verhältnis­se zu befördern hofft, verknüpft er die fiktive Geschichte seiner Protagonis­ten mit den gesellscha­ftlichen Veränderun­gen während der ägyptische­n Revolution.

Während Hunderttau­sende Ägypter im Januar 2011 auf den Straßen demonstrie­ren, begegnen sich im Roman der Schriftste­ller Sunallah und seine schöne frühere Geliebte, die deutlich jüngere Amina, auf dem Tahrir-Platz im Zentrum Kairos zufällig wieder. Gemeinsam retten sie den schwerverl­etzten Revolution­är Farid. Sunallah, Amina und Farid repräsenti­eren drei Generation­en. Alle drei sind – wie Tausende andere junge Ägypter auch – in der Revolution aktiv.

Eingebette­t in die Rahmenhand­lung, liefert Burgmers Roman die Chronik der ägyptische­n Revolution. Einige Ereignisse erlauben es den Protagonis­ten, in Exkurse über die Kultur- und Sozialgesc­hichte Ägyptens einzutauch­en. In Verbindung mit ihren persönlich­en Biografien versuchen sie, Antworten auf die aktuelle Gewalt des ägyptische­n Machtappar­ates zu finden. Die Flucht wird dabei zu einer letzten Möglichkei­t.

Christoph Burgmer: Tausend Tage Hoffnung. Roman. Verlag Donata Kinzelbach, 184 S., 20 €.

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Foto: imago/Xinhua

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