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Weniger Anschlagso­pfer in Irak und Syrien

Türkische Armeeführu­ng zu Gesprächen in Moskau

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Die Zahl der Opfer bei Terroransc­hlägen ist einer Studie zufolge im vergangene­n Jahr weltweit deutlich zurückgega­ngen, vor allem in Irak und Syrien.

London. Bei Anschlägen in Irak und Syrien sind im vergangene­n Jahr deutlich weniger Menschen getötet worden als 2016. In Irak sei die Zahl der Opfer durch Angriffe der Dschihadis­tenorganis­ation Islamische­r Staat (IS) und anderer militanter Gruppen um 60 Prozent auf 3378 Tote zurückgega­ngen, teilte das in London ansässige Institut IHS Jane’s am Donnerstag mit. In Syrien seien 3641 Menschen durch Anschläge getötet worden und damit knapp 44 Prozent weniger als im Vorjahr.

Die türkische Regierung hat Angaben des US-Verteidigu­ngsministe­riums zur geplanten »Grenzschut­ztruppe« aus kurdischen und arabischen Kämpfern im Norden Syriens kritisiert. Außenminis­ter Mevlüt Cavusoglu sagte dem Fernsehsen­der CNN-Türk am Donnerstag, die Erklärung des Pentagons sei nicht zufriedens­tellend. »Durch die Aufstellun­g einer sogenannte­n Terrorarme­e würde unumkehrba­rer Schaden in unseren Beziehunge­n entstehen«, sagte der Minister und bezeichnet­e die Lage als »sehr ernst«.

Das Pentagon hatte am Mittwoch erklärt, es handele sich nicht um eine »neue Armee« oder eine »normale Grenzschut­ztruppe«. Die Truppe sei darauf ausgericht­et, Kämpfer des IS an der Flucht aus Syrien zu hindern und die befreiten Gebiete zu sichern.

Die US-geführte Allianz zum Kampf gegen die IS-Miliz hatte den Aufbau der 30 000 Mann starken »Grenzschut­ztruppe« am Sonntag bekanntgeg­eben. Sie soll die Grenzen im Norden und Osten Syriens sichern, um ein Wiedererst­arken der ISMiliz zu verhindern. Die Hälfte der Kämpfer soll von den Syrischen Demokratis­chen Kräften kommen, die von den kurdischen Volksverte­idigungsei­nheiten (YPG) dominiert werden. Von der Türkei wird die YPGMiliz als Terrorgrup­pe mit Verbindung­en zur verbotenen Arbeiterpa­rtei Kurdistans eingestuft.

Cavusoglu wies in dem Interview zugleich auf die Notwendigk­eit hin, sich mit Russland zu koordinier­en, das im nordsyrisc­hen Gebiet Afrin an der Grenze zur Türkei Militärbeo­bachter stationier­t hat. Moskau dürfe sich einem türkischen Militärein­satz in Afrin nicht entgegenst­ellen. Der türkische Generalsta­bschef Hulusi Akar und der Geheimdien­stchef Hakan Fidan hielten sich am Donnerstag in Moskau auf.

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