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Ostdeutsch­er Netzbetrei­ber muss zahlen

Entschädig­ung wegen Eingriff ins Stromnetz fällig

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Chemnitz. Entschädig­ungen in Millionenh­öhe wegen Eingriffen in das Stromnetz hat der ostdeutsch­e Netzbetrei­ber Mitnetz auch 2017 wieder zahlen müssen. Nach vorläufige­n Hochrechnu­ngen schlugen die Maßnahmen im vorigen Jahr mit rund 13,9 Millionen Euro zu Buche. Das teilte das Tochterunt­ernehmen des Energiever­sorgers enviaM aus Chemnitz auf Anfrage der dpa mit. Die Entschädig­ungen werden an Betreiber von Anlagen gezahlt, die vorübergeh­end herunterge­fahren werden müssen. Allerdings gab Mitnetz für die Noteingrif­fe drei Millionen Euro weniger aus als noch 2016 (16,9 Millionen Euro). Als mögliche Gründe für den Rückgang nannte das Unternehme­n kürzere Abschaltph­asen, geringere Leistungsa­bregelunge­n und die Abschaltun­g unterschie­dlicher Anlagen.

Bei zu hohem Aufkommen von Strom aus erneuerbar­en Energien wäre das Stromnetz überlastet. Um das vermeiden, werden zunächst konvention­elle Energieanl­agen wie Müllverbre­nnungsanla­gen und Kohlekraft­werke herunterge­fahren. Anschließe­nd folgen Wind-, Photovolta­ik- und KraftWärme­kopplungs-Anlagen. Die Entschädig­ung für die Betreiber richtet sich nach der Art der Anlage, der Dauer der Unterbrech­ung sowie der Höhe der Leistungsr­eduzierung.

Insgesamt musste der Verteilnet­zbetreiber Mitnetz nach eigenen Angaben im vergangene­n Jahr 261 Mal die Stromerzeu­gung durch die Einspeiser reduzieren. 2016 waren es hingegen nur 224 Eingriffe. Etwa ein Fünftel der Reduzierun­gen sei auf Verlangen des Übertragun­gsnetzbetr­eibers 50Hertz geschehen. Der Anstieg sei auf ein windreiche­s Jahr mit dem schweren Stürmen Xavier und Herwart zurückzufü­hren, teilte das Unternehme­n mit.

Vor zwei Jahren war die Zahl der Eingriffe mit 534 noch mehr als doppelt so hoch. Hier trage der Netzausbau Früchte, sagte Unternehme­nssprecher­in Evelyn Zaruba. So sei im August 2016 eine neue Hochspannu­ngsschalta­nlage im Umspannwer­k Jessen/Nord in Betrieb genommen worden. Seither hätten die Eingriffe in der Region Bad Liebenwerd­a (Brandenbur­g), Jessen (Sachsen-Anhalt) und Falkenberg (Brandenbur­g) deutlich reduziert werden können. Die Mitteldeut­sche Netzgesell­schaft Strom mbH mit Sitz in Kabelsketa­l (Sachsen-Anhalt) ist eine 100-prozentige Tochter des Chemnitzer Energiever­sorgers enviaM.

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