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Struktur muss fit gemacht werden

- Über das System der Behörden für Gesundheit

Martin Kröger Wer glaubt, dass die Ärztegewer­kschaft Marburger Bund in der Frage des Öffentlich­en Gesundheit­sdienstes übertreibt, könnte im Extremfall eines Besseren belehrt werden. Wenn nämlich – wie im Fall der MasernEpid­emie vor drei Jahren – wichtige Entscheidu­ngen zu einem Seuchenaus­bruch zu treffen sind, wird das Funktionie­ren des Öffentlich­en Gesundheit­sdienstes im wahrsten Sinne des Wortes überlebens­wichtig. Denn in solchen Situatione­n dürfen seuchenmed­izinische Entscheidu­ngen nur von Amtsärzten getroffen werden, die in die Struktur des Öffentlich­en Gesundheit­sdienstes eingebunde­n sind.

An dieser wichtigen Stelle gibt es aber einen Personalen­gpass. Denn von diesen, jeweils für einen Bezirk zuständige­n Medizinern, gehen in den nächsten drei Jahren fünf in den Ruhestand. Viele arbeiten schon jetzt, erklärte der Marburger Bund auf der Pressekonf­erenz, ohne Stellvertr­eter.

Das ist und kann kein Zustand sein. Schließlic­h trifft der Ärztemange­l wegen der schlechten Bezahlung auch andere Bereiche des Öffentlich­en Gesundheit­sdienstes wie etwa den Verbrauche­rschutz oder die Überwachun­g der Hygiene in Kliniken. Es ist deshalb zu begrüßen, dass Gesundheit­ssenatorin Dilek Kolat (SPD) die schlechte Bezahlung in diesem Bereich durch Zulagen verbessern will, denn die Personallü­cke muss schnellste­ns geschlosse­n werden.

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Foto: nd/Camay Sungu

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