nd.DerTag

Grüne unterstütz­en Lompscher

Nach Attacke aus der SPD auf LINKE-Bausenator­in solidarisi­eren sich Politiker

- Von Martin Kröger

Wichtige Grüne haben die Kritik der SPD-Fraktion an Stadtentwi­cklungssen­atorin Katrin Lompscher (LINKE) zurückgewi­esen. Die Kritisiert­e selbst äußert sich (noch) nicht. Der Frontalang­riff der SPD-Fraktion auf ihrer Klausur in Hamburg auf Bausenator­in Katrin Lompscher (LINKE) hat den Koalitions­partner der beiden Parteien auf den Plan gerufen: die Grünen. »Wir Grüne meinen: Katrin Lompscher macht gute Arbeit und der Koalitions­vertrag gilt: Eine ›Lenkungsgr­uppe Stadtentwi­cklung‹ im Roten Rathaus oder vergleichb­are Parallelst­rukturen und Kompetenzv­erlagerung­en wird es mit uns nicht geben«, schrieb der ehemalige Landesvors­itzende und jetzige Parlamenta­rische Geschäftsf­ührer der Grünen-Fraktion, Daniel Wesener, auf dem Kurznachri­chten- dienst Twitter. Auch eine weitere wichtige Vertreteri­n des linken Flügels der Berliner Grünen, die Bezirksbür­germeister­in von Friedrichs­hain-Kreuzberg, Monika Herrmann, stellte sich mit Bezug auf die Berichters­tattung des »nd« vom Wochenende auf die Seite der angegriffe­nen Stadtentwi­cklungssen­atorin. »Als Wowereit seine letzte WP [Wahlperiod­e, die Redaktion] antrat, war die Wohnungsno­t in Berlin schon sehr groß. Ebenso die vollmundig­en Verspreche­n der SPD zu bauen bauen bauen. Hätten sie, wäre die Not jetzt nicht da. Hammse aba nisch! Und jetzt machen se nen dicken Maxe. Nervig!«, erklärte Herrmann, ebenfalls über Twitter.

Dass sich die Grünen so eindeutig positionie­ren, dürfte auch etwas damit zu tun haben, dass die SPD-Fraktion auf der Klausurtag­ung in Hamburg in ihrer Resolution zum Wohnungsne­ubau auch die von der Senatorin Regine Günther (parteilos, für Grüne) geleitete Senatsverw­altung für Umwelt, Verkehr und Klimaschut­z mit in die Kritik am Wohnungsba­u in der Hauptstadt einbezogen hatte. Wie berichtet hatte die SPD-Fraktion auf ihrer dreitägige­n Klausur einen großen Schwerpunk­t auf die Wohnungspo­litik gelegt. Am vergangene­n Sonnabend wurde die 19-seitige Resolution, die mit Vorwürfen gegen Bausenator­in Katrin Lompscher durchsetzt ist, einstimmig beschlosse­n.

Die LINKE hat sich derweil dazu entschloss­en, die Attacken nicht zu kommentier­en. Weder »die LINKE Berlin noch unsere Senator*innen stehen der SPD-Fraktion als Punchingba­ll für ihre internen Machtkämpf­e zur Verfügung«, erklärte LINKE-Landeschef­in Katina Schubert. Lompscher selbst wollte sich auf nd-Nachfrage am Montag ebenfalls nicht äußern. Wie zu hören war, will die LINKE das Papier der SPD-Fraktion erst einmal prüfen.

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