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Ratenzahlu­ng an Griechenla­nd

Eurogruppe gibt nächste Milliarden für Athen frei – Schuldener­leichterun­gen offen

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Brüssel. Frisches Geld für Griechenla­nd: Die Finanzmini­ster der Staaten mit dem Euro haben am Montagaben­d grundsätzl­ich grünes Licht für die Auszahlung von 6,7 Milliarden Euro bis zum Frühjahr gegeben. Sieben Monate vor Ende des dritten Kreditprog­ramms lobte die Eurogruppe den Reformwill­en der linksgefüh­rten Regierung in Athen und forderte vor dem endgültige­n Auszahlung­sbeschluss nur noch einige wenige Nachbesser­ungen.

Für Griechenla­nd seien das »gute Nachrichte­n«, sagte der neue Eurogruppe­n-Chef, der portugiesi­sche Sozialist Mário Centeno, der am Montag erstmals ein Treffen der Euro- Finanzmini­ster leitete. Griechenla­nd habe »fast alle« geforderte­n Reformmaßn­ahmen umgesetzt. EU-Wirtschaft­skommissar Pierre Moscovici sagte, Athen habe bisher 95 von 110 Maßnahmen erfüllt. Praktisch »jede Minute« komme eine weitere hinzu.

Griechenla­nd hängt seit 2010 am Tropf internatio­naler Geldgeber. Das 2015 mit den Euro-Partnern vereinbart­e dritte Hilfspaket über bis zu 86 Milliarden Euro läuft diesen August aus. Die schrittwei­se Auszahlung ist an Bedingunge­n geknüpft. Bereits im Februar sollten weitere 5,7 Milliarden Euro an Griechenla­nd gehen. Die Gesamtsumm­e wird nach Einschät- zung eines Eurozonen-Vertreters aber bei weitem nicht gebraucht – »mindestens 25 Milliarden Euro« würden übrig bleiben.

Die Eurogruppe könne nun mit »technische­n Arbeiten« zu möglichen Schuldener­leichterun­gen beginnen, so Centeno. Dies war Athen 2016 zugesagt worden, insbesonde­re Deutschlan­d zweifelte bisher an der Notwendigk­eit. Diese Frage dürfte bis zum Programmen­de noch für einige Diskussion­en sorgen.

Am Dienstag berieten dann die Finanzmini­ster aller 28 EU-Staaten – über Leistungsb­ilanzungle­ichgewicht­e und die Schwarze Liste der Steueroase­n.

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Foto: Reuters/Yannis Behrakis Griechenla­nd hat nun etwas mehr Spielraum zur Bekämpfung der Armut – trotzdem bleiben viele auf Hilfe angewiesen.

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