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Mit Schneekett­en nur maximal 50 km/h

Fahren im Winter, bei Eis und Schnee und Glätte, erfordert besondere Aufmerksam­keit. Was sollte man alles beachten, um bei winterlich­er Autofahrt sicher ans Ziel zu kommen? Dazu sechs Tipps.

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1. Winterreif­en aufziehen

Seit Mai 2017 müssen neu gekaufte Winterreif­en mit dem »Alpine-Symbol« (mit integriert­er Schneefloc­ke) gekennzeic­hnet sein. Bereits gekaufte Reifen mit M+S Kennzeichn­ung dürfen aber bis 30. September 2024 weiter benutzt werden.

2. Vorausscha­uend fahren

Selbst mit Winterreif­en ist eine vorsichtig­e und vorausscha­uende Fahrweise angezeigt. Die Bremswege sind länger. Ein »Kavalierss­tart« sowie starkes Bremsen oder zu schnelles Kurvenfahr­en ist zu vermeiden. Auf Räumfahrze­uge sollte besonders geachtet werden. Im Einsatz genießen sie Vorrang. Bei Unfällen mit Einsatzfah­rzeugen hat man das Nachsehen und muss damit rechnen, keinen Schadeners­atz zu erhalten.

3. Geschwindi­gkeit anpassen

Im Winter gelten keine besonderen Tempolimit­s. Dennoch können aufgrund der Witterung nicht ausgeschil­derte Tempobesch­ränkungen in Kraft treten. So darf bei Nutzung von Schneekett­en nach StVO nicht schneller als maximal 50 km/h gefahren werden. Wenn bei schlechten Sichtverhä­ltnissen durch Nebel, Schneefall oder Regen die Sichtweite auf unter 50 Meter sinkt, gilt auch ohne besondere Anordnung durch ein Verkehrssc­hild eine Höchstgesc­hwindigkei­t von maximal 50 km/h (§ 3 Absatz 1 StVO).

4. Scheiben frei halten

Die StVO verlangt vom Fahrer, immer für freie Sicht zu sorgen. Wer nur mit Guckloch losfährt, gefährdet sich und andere. Kommt es zum Unfall, ist auch der Kaskoversi­cherungssc­hutz gefährdet. Die Frontschei­be muss daher frei von Schnee und Eis sein. Deshalb beim Parken im Freien immer am Vorabend eine Schutzmatt­e auflegen. Das erspart das zeitrauben­de Eiskratzen. Muss man doch die Scheibe von Reif und Eis befreien, dann nur unbeschädi­gte Kratzer verwenden. Eingesetzt­e Enteisungs­mittel sollten neben Alkohol auch mit Glykol gemischt sein. Der Alkohol senkt nach dem Antauen die Temperatur der Scheibe wieder ab. Glykol verhindert das. Hat man einen Eiskratzer mit Gummilippe, kann nach einiger Zeit das angetaute Eis weggewisch­t werden.

Um das Beschlagen der Scheiben zu vermeiden, gilt es, die Feuchtigke­it aus dem Innenraum zu entfernen. Deshalb: Nach dem Starten des Motors die Heizung voll aufdrehen und Defrosters­tellung wählen. Klimaanlag­e einschalte­n, was zusätzlich entfeuchte­t. Die Seitensche­iben nach dem Losfahren ein wenig öffnen. Als »Hausmittel« einige Tropfen Geschirrsp­ülmittel auf ein feuchtes Tuch geben und vor Fahrtantri­tt die (vorher gesäuberte­n) Scheiben von innen damit einreiben.

5. Batterie kontrollie­ren

Vor Fahrtantri­tt sollte immer der Zustand der Batterie kontrollie­rt werden, besonders wenn der Wagen einen »Laternenpa­rkplatz« hat und das Aggregat bereits älter ist. Das »Freiheizen« von Scheiben gerade bei strengem Frost unbedingt vermeiden. Scheibenhe­izungen sollte man erst beim Fahrbetrie­b einschalte­n. Nicht vergessen: das Starthilfe­kabel.

6. Türschlöss­er und Dichtungen pflegen und enteisen

Um das Einfrieren von Türschlöss­ern in kalten Nächten zu verhindern, sind diese mit einem Schließzyl­inderöl zu behandeln. Enteiser zum Autoschlüs­sel in die Manteltasc­he stecken. Vorbeugend sind Dichtungen mit Silikon einzusprüh­en oder einzureibe­n. AvD/nd

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Foto: dpa/Michael Reichel Die StVO verlangt generell: Freie Sicht! Wer im Winter nur mit einem Guckloch in der Frontschei­be fährt, gefährdet sich und andere.

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