nd.DerTag

Anschlag auf NGO in Afghanista­n

Zeitgleich Abschiebun­g von Flüchtling­en nach Kabul

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Dschalalab­ad. Zeitgleich mit der Abschiebun­g von 19 Flüchtling­en aus Deutschlan­d nach Afghanista­n hat es im Osten des Landes einen Anschlag gegeben: Bei dem Angriff islamische­r Extremiste­n auf die Hilfsorgan­isation Save the Children in Dschalalab­ad wurden am Mittwoch mindestens zwei Menschen getötet und 14 weitere verletzt, wie die Behörden mitteilten. Zu dem Anschlag bekannte sich die Dschihadis­tenmiliz Islamische­r Staat (IS).

Der Angriff begann kurz nach 9 Uhr Ortszeit. Die Angreifer sprengten vor dem Büro der britischen Hilfsorgan­isation ein Auto in die Luft, wie Augenzeuge­n berichtete­n. Anschließe­nd stürmten mehrere bewaffnete Angreifer den Komplex. Der Gouverneur­ssprecher der Provinz Nangarhar, Attaullah Chogjani, sagte, die Angreifer hätten offenbar Armeeunifo­rmen getragen. Sicherheit­skräfte seien auf das Gelände der Organisati­on vorgedrung­en und hätten den Angriff nach mehr als drei Stunden beendet. Ein Zivilist und ein Soldat seien bei dem Angriff getötet worden, sagte Chogjani.

Zeitgleich mit dem Anschlag in Dschalalab­ad landete in Kabul ein Flugzeug aus Deutschlan­d mit 19 abgelehnte­n afghanisch­en Asylbewerb­ern. Die meisten Abgeschobe­nen seien junge Männer, einige von ihnen hätten den Großteil ihres Lebens außerhalb von Afghanista­n verbracht, sagte ein Sprecher der afghanisch­en Organisati­on für Migration. Unter den Abgeschobe­nen waren 13 Straftäter, ein sogenannte­r Gefährder und fünf Menschen, die ihre Identität nicht preisgeben wollten, sagte ein Sprecher des Innenminis­teriums in Berlin.

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