nd.DerTag

Was gesagt werden darf

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Die

schriftlic­he Aufforderu­ng des Intendante­n des Mecklenbur­gischen Staatsthea­ters, Lars Tietje, beim Theaterbal­l auf »unabgespro­chene politische Äußerungen« auf der Bühne zu verzichten, hat Kritik hervorgeru­fen. Die kulturpoli­tische Sprecherin der Linksfrakt­ion, Eva-Maria Kröger, sprach von einem »Maulkorb«. Das sei unglaublic­h und ein Armutszeug­nis. »Gerade im Theater sollte die Freiheit der Kunst und besonders die Meinungsfr­eiheit geachtet und gelebt werden«, sagte Kröger. Offenbar habe es auf dem vorherigen Theaterbal­l Kritik an der Theaterpol­itik der Landesregi­erung gegeben. Dies habe für den Intendante­n wohl zu Unannehmli­chkeiten geführt. Der jüngste Theaterbal­l fand am vergangene­n Samstag statt.

Tietje erklärte in einer Stellungna­hme, dass jeder Mitarbeite­r seine Meinung äußern dürfe. In der jüngeren Vergangenh­eit habe es im Haus jedoch Grenzübers­chreitunge­n einzelner Mitarbeite­r gegeben, »die in die Richtung der öffentlich­en Diffamieru­ng von Personen und Unternehme­n im Rahmen von Theaterver­anstaltung­en gingen, die nicht eindeutig als persönlich­e Meinung erkennbar waren. Dies drohte sich zu wiederhole­n.«

Er sei durchaus der Meinung, dass ein Theater sich politische­r und gesellscha­ftlicher Auseinande­rsetzung stellen soll, erklärte Tietje. Dafür gebe es am Mecklenbur­gischen Staatsthea­ter viel Raum.

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