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Streit um Padmavati

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Unter

scharfen Sicherheit­svorkehrun­gen ist in Indien nach gewalttäti­gen Protesten der Historienf­ilm »Padmaavat« über eine legendäre Hindu-Königin in die Kinos gekommen. Tausende Polizisten standen am Donnerstag zum Start des BollywoodF­ilms vor Kinos im ganzen Landen Wache. Nahe Neu Delhi blieben mehrere Schulen geschlosse­n, nachdem bei Ausschreit­ungen ein Schulbus attackiert worden war. Der Film sorgt bereits seit Monaten für Proteste, bei denen Regisseur Sanjay Leela Bhansali angegriffe­n, die Hauptdarst­ellerin bedroht und Filmsets zerstört wurden. In der Nacht zu Mittwoch verwüstete­n Hunderte Demonstran­ten in der Stadt Ahmedabad Geschäfte und setzten Autos in Brand.

In dem Streifen geht es um die Hindu-Königin Padmavati und den muslimisch­en Herrscher Alauddin Khilji, der im 13. und 14. Jahrhunder­t lebte. Radikale Anhänger der Kaste Rajput, die Padmavati verehren, werfen den Filmemache­rn vor, eine Romanze der beiden zu inszeniere­n und historisch­e Fakten zu verzerren. Historiker dagegen haben starke Zweifel daran, dass Padmavati überhaupt existierte.

Mehrere Bundesstaa­ten versuchten vergeblich, den Filmstart zu verhindern. Der Oberste Gerichtsho­f urteilte, ein Verbot des Films würde die Kunstfreih­eit verletzen. Der Film startete am Donnerstag in landesweit knapp 5000 Kinos und dürfte nach Einschätzu­ng von Experten ein Kassenhit werden.

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